Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 140
(PDF, 34 MB)
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noch starken Persönlichkeiten und findigen Lehrern, Geschichte so zu unterrichten
, dass noch Ethik vermittelt werden konnte, wenn sie das Glück hatten, nicht
verraten zu werden.

Wurde nach dem Krieg und bis 1968 noch geschwiegen über „Judenboykott"
(1933)4 und verschwundene Mitschüler, waren pädagogische Maßnahmen noch
sehr streng, so gelang ab den 70-er Jahren durch Schülermitverwaltung, individuelle
Förderung und neue Bildungsmöglichkeiten vor allem für Mädchen ein
Riesenschub. Man begann Greuel zu hinterfragen, die Schuldfrcge zu diskutieren.
Zeitzeugen brauchten ihre Zeit, Krankheiten und innere Wunden nach den Lagern
zu überwinden und ihre Sprache wiederzufinden. So wurde Inge von ihrem Freundeskreis
ermuntert, ihr Buch „Ich bin ein Stern " zu schreiben, neben ihrem Beruf
als Chemikerin. 1963, im Rahmen des Freundschafts Vertrages Adenauer mit De
Gaulle öffnete sich Deutschland zu Frankreich hin und es entstanden Städte- und
Schulpartnerschaften. Genau dies war Aufgabe der Verfasserin, ab 1988/89 für die
mehrzügigen Klassenstufen 3/4 der GS-Kenzingen, Partnerschaften mit Schulen
im Elsaß aufzubauen und später mit Kolleginnen jährlich durchzuführen5. Heute
ist die Grundschule an der Kleinen Elz Kenzingen (Namengebung 2018) Mitglied
im europäischen Programm „Trischola - auf dem Weg nach Europa". Über dieses
Programm werden auch Klassenfahrten nach Frankreich von Brüssel gefördert.
Im Rahmen dieser Projekte auf internationaler Ebene zählt das Erasmusprojekt
für weiterfuhrende Schulen zu den erfolgreichsten zur Verständigung der Weltjugend
. Und in der Grundschule kann dazu die Basis gelegt werden.

Zunehmend wurden Themen der Ökumene (in dieser Hinsicht gab es in Kenzingen
viele kooperative Projekte) oder die Behandlung der drei großen Weltreligionen
im neuen Bildungsplan von 2004 verankert6. Es gab multikulturelle Klassen
und größtenteils eine der Thematik gegenüber aufgeschlossene Elternschaft.
Projekt- oder Expertenunterricht, Gruppen- und Teamarbeit, Erweiterung der
Medien, Verkehrs- und Geschlechtserziehung wurden selbstverständlich; musische
Abende mit Theater, Musik- und Französischdarbietungen, Sport- und Landschulheimtage
mit eingeschlossen. Diese Unterrichtsmöglichkeiten boten Raum
für Erinnerungsarbeit und Stärkung des sozialen Miteinanders. Das Selbstwertgefühl
fördern, Selbstbewußtsein (ohne Überheblichkeit) zu unterstützen, selbständiges
Arbeitsverhalten anbahnen - das waren die Ziele. Die Lehrer*innen wurden
mehr und mehr zu Lernbegleiterinnen, deren Arbeit transparent und zielführend.
Mittels Leistungsmessung suchte man dauerhaft den Status zu evaluieren und zu
verbessern.

Dies war die Zeit, in welcher das Kollegium in Kenzingen äußerst produktiv und
mit dem Ziel, das Schulprofil zu formen, beschloss, ab 2006 den j ährlichen Inge
-Auerbacher-Tag einzuführen (09. Mai). In Jahren, in denen Inge in anderen

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