Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 141
(PDF, 34 MB)
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Monaten auf Deutschlandbesuch war, wurde der Tag und die entsprechende thematische
Vor- und Nachbereitung (ca 4-6 Wochen) verlegt und angepasst. Ausgehend
von der damaligen Fachschaft ev./kath. Religion wurde der Themenbereich
„Die 3 großen Weltreligionen " parallel zum Lesen/Vor lesen des o.g. Buches oder
der Beschäftigung mit anderen Personen wie J. Korczak, A. Schweitzer, Dr. E.
Eibach/Indianerarzt in Peru u.a. im Fach Deutsch bearbeitet. Man beschäftigte
sich mit Kindern in anderen Ländern, ihren Traditionen und Lebensumständen
Burundiprojekt, Schulfest Afrika, Freude im Schuhkarton für Rumänien, Kinder
in Peru. Mütter aus Russland, der Türkei oder Afrika stellten traditionelle Speisen
vor, Erasmuspraktikanten präsentierten ihr Land. Religionsgruppen besuchten die
Mikwe oder Moschee in Emmendingen. Omas oder Mütter erzählten aus ihrer
eigenen Schulzeit, Partnermütter aus Frankreich gestalteten Projektwochen mit.
Vor allem die Fächer Französisch, Musik und Sport trugen mit Rollenspielen, Besuchen
in Gastfamilien, kooperativen Spielen, Liedern zur Toleranzerziehung bei.
Roswitha Weber trat 1994 dem Deutsch Israelischen Arbeitskreis Südlicher
Oberrhein e.V. (DIA) bei und lernte dessen Initiator und Vorsitzenden Robert
Krais kennen. Mit ihm lernten die Schüler*innen, Begleiteltern und Lehrer*innen
die Spuren von Inge in ihrem Heimatort Kippenheim kennen sowie die dortige
Synagoge. Es gelangen wahre Sternstunden mit motivierten Klassen und Begleiteltern
. Einmal erreichte Inge Auerbacher aus New York direkt Herrn Krais per
Telefon, als der Besuch gerade in der Synagoge war.

Zeitzeug*innen wie Inge, die sich für „Erinnerungsarbeit" in Schulen zur Verfügung
stellen reisen nicht zum Vergnügen oder vermarkten ihren Schmerz, wie
manche vielleicht meinen. Sie werden von staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen
wie Schulen, Unis, PHs eingeladen und leisten trotz hohem Alter und
Gebrechen viel Arbeit. Die von den Gastgebern vorgegebenen Termine sind pro
Tag dicht gedrängt. Inge war meistens ca. eine Woche in der Region, davon 1 Tag
an der Schule, mit dem Kollegium beim Arbeitsessen und mehrmals zu einem
Workshop mit weiteren Kollegen aus dem Umkreis. Denn es gelang seit ca 2005
Vorbildwirkung auf andere Kollegien zu haben.

Ab 2011 gelang es der Verfasserin, mit einem Schülervater professionell einen
Doku-Film für schulinterne Evaluation zu drehen, der zeigen sollte, welche Auswirkungen
die Beschäftigung mit Inges Leben und den Begegnungen mit ihr auf
das Schulprofil und die Atmosphäre im Schulalltag sowie dem sozialen Miteinander
haben7. 2013 kam eine Studentin der PH-Heidelberg, V. Hansen8 in ihrer Seminararbeit
über das Kenzinger Projekt zur Toleranzerziehung und die grundsätzliche
Frage nach der Berechtigung des Themas im Grundschulalter zum Ergebnis:
Gerade dort in Klassenstufe 3/4 ist es von großer Bedeutung, Infos bezüglich dem
Holocaust kindgemäß zu betrachten, Empathie zu wecken und Vorsätze für die eigene
Lebensgestaltung zu ziehen. Entsprechende Elterninfos helfen dem Kind im

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