Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 7
(PDF, 44 MB)
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forschung stand lange die Herrschafts- und Rechtsgeschichte sowie in zunehmendem
Maße die Alltagsgeschichte auf der Grundlage schriftlicher Quellen. Archäologische
Zeugnisse aus dem Untergrund der Stadt geben einen unmittelbaren Zugang
zu den verschiedenen Lebenswelten der Menschen in früheren Zeiten. Die
Stadtarchäologie ist Grundlage für Rekonstruktionen des mittelalterlichen Stadtbildes
überhaupt. Von Anfang an hat sich Kenzingen an der Elektrifizierung unserer
Gesellschaft beteiligt, zum Beispiel sorgte die Straßenbeleuchtung für mehr
Sicherheit, Motoren gaben erste Impulse für den Fortschritt in Landwirtschaft und
Gewerbe, und nicht zu vergessen, das elektrische Bügeleisen war im Haushalt
ein großer Fortschritt. Der Gesangsverein Eintracht Kenzingen verdient nach seiner
Auflösung 2019 nochmals eine gebührende Aufmerksamkeit. Im Spiegel Nr.
3/12.1.2019 S. 43ff „Inventur des Brauchtums" wurde eine bundesweite Unesco-
Liste des Immateriellen Kulturerbes „Tradition und Brauchtum" veröffentlicht.
Dazu zählt „Chormusik in deutschen Amateurchören".

Die drei Beiträge „Kriegsberichte aus dem Dekanat Waldkirch von 1945", „Der
Sprachaustausch zwischen Kenzingen und der Normandie" und „Das Bildungszentrum
mit Werkstätten in Andlau zur Vermittlung des Kulturerbes des Elsass"
dokumentieren die geglückte Deutsch-Französische Annäherung bis hin zur
Freundschaft. Die Einblicke in die Handwerkskunst zweier Länder - hier Kenzingen
und Peking - machen in der Neuzeit den Bestand und Stolz auf die Traditionshandwerkskunst
wieder bewußt. In unserer Nachbarschaft Forchheim
wirtschaften 18 Vollerwerbsbetriebe - wie in keinem anderen Dorf im Landkreis
Emmendingen. Es grenzt an ein „Kartoffelwunder", dass in „Forchä" die Landwirtschaft
im Spannungsfeld unserer Gesellschaft hochwertige Erzeugnisse erbringt
und so einen wichtigen Beitrag zu unserer Landeskultur (colere = das Land
bebauen, bestellen und pflegen) leistet. Auch das ist Kultur, was Leib und Seele
zusammenhält.

Zum Schluss: Warum gaben wir unserer Publikation vor 40 Jahren den Namen
„Die Pforte"? Wir beschäftigten uns am Anfang sehr intensiv mit dem ehemaligen
Zisterzienserinnen-Kloster Wonnental. Dieses Kloster gilt als die Wurzel der
Stadtgründung von Kenzingen. Als ein Reformorden der Benediktiner wollten die
Zisterzienser die regula Benedicti wieder ernst nehmen, auch das Gebot der Gastfreundschaft
. Eines ihrer Leitworte lautete: Porta aperta, cor magis (Die Tür ist geöffnet
, das Herz noch weit mehr). Rückblickend können wir sagen, dass Die Pforte
ihre Tür weit geöffnet hat in den Jahrzehnten ihres Bestehens: Das gilt für Themen
und Autoren, denen wir sehr dankbar sind genauso wie dem Primo-Verlag.

Es würde uns als Herausgeber sehr freuen, wenn die Abonnenten, die Stadt Kenzingen
, der Landkreis Emmendingen, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung
und Kunst Baden-Württemberg, die Sponsoren und Inserenten weiterhin
Tür und Herz offen hielten für die Belange dieser Zeitschrift. Wir werden ihnen
auch in Zukunft dankbar sein.

Klaus Weber

1. Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde
in Kenzingen e.V. (AgGL)

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