Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 10
(PDF, 44 MB)
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Fische: Armer Leute Festtagsspeise?
Kulturgeschichtliches zu einem Teil des
Kenzinger Stadtwappens

Hans Maaß

1. Das Kenzinger Stadtwappen

Das Kenzinger Stadtwappen lässt sich zwar beschreiben, aber nur teilweise erklären
. In einer renommierten Veröffentlichung, herausgegeben von der Landes-
archivdirektion Baden-Württemberg, ist zu lesen: „In gespaltenem Schild unter
blauem Schildhaupt, worin ein silberner (weißer) Flügel, vorn in Rot ein silberner
(weißer) Balken, hinten in Silber (Weiß) zwei pfahlweis gestellte, ab gewendete
blaue Fische1. " So die Fachsprache der Heraldiker. Gespaltene Wappenschilder
lassen immer auf eine entsprechende Geschichte ihrer Entstehungsgeschichte
beziehungsweise der durch sie repräsentierten Gemeinschaft schließen. Daher
heißt es auch in dem bereits zitierten Artikel weiter: „Rudolf IL von Osenberg
legte 1249 neben dem gleichnamigen älteren Dorf die Stadt an. Seit 1298 stand
sie unter der Lehenshoheit, seit 1564 und bis 1805 unter direkter Herrschaft
Österreichs. Das älteste Stadtsiegel (1280) zeigt den hl. Petrus, den Patron der
Pfarrkirche im Dorf Kenzingen, die Siegel von 1287 bis ins 18. Jahrhundert eine
Stadtmauer, zwischen deren beiden Türmen der Flügel aus dem Wappen der üsen-
bergischen Stadtgründer schwebt. Zusätzlich erscheinen zumeist ein Stern und
eine Lilie, wohl als Symbole für das Marienpatrozinium der Pfarrkirche. Das
Stadtwappen, in gespaltenem Schild vorn der österreichische Bindenschild und
hinten zwei abgewendete Fische, fand Ende des 17. Jh. auch Eingang in die Siegel
, wobei ab 1745 der Flügel über dem Schild schwebend hinzugefügt ist. Für
das Fischmotiv gibt es bisher keine Erklärung. Das Wappen erhielt seine heutige
Gestalt im Jahr 1898. "

Seit dem Hochmittelalter (1287) hat sich also bis heute das üsenbergische Wappenelement
durchgehalten, während die heutige Form des Wappens wesentlich
jünger ist. Die Flügel sind in den verschiedenen Wappen, die dieses üsenbergische
Symbol enthalten, unterschiedlich gestaltet2. Es kommt aufgrund des Niedergangs
der Kenzinger Linie der Üsenberger sogar im Wappen der Markgrafschaft Baden
von 16053 vor: „ 1352 verkaufte der letzte männliche Spross der Kenzinger Linie
die Stadt Kenzingen an seinen Schwager Heinrich IV. von Baden-Hachberg - ein
schlechtes Geschäft für Heinrich, da Friedrich die Stadt von den Habsburgern als
Lehen hatte und diese 1365 ihre Ansprüche auf Kenzingen gerichtlich durchsetzten
. Die Linie endet mit dem Tode Friedrichs von Osenberg 13544. "

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