Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 32
(PDF, 44 MB)
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Denkmale und Denkmalpflege in Kenzingen

Andreas Haasis-Berner / Tanja Märkle / Oliver Nelle / Elisabeth Stephan

Was sind Denkmale?

Denkmale sind - sofern in ihrer Form erkennbar - überwiegend Erinnerungsorte
. Einschränkungen kommen dadurch, dass es auch mobile Denkmale (z.B.
ein bronzezeitlicher Hortfund) geben kann, und viele Denkmale obertägig nicht
(mehr) wahrnehmbar sind (vorgeschichtliche Siedlungen und Gräberfelder).
Menschen schaffen sich seit sehr langer Zeit Erinnerungsorte; Orte an denen sie
sich in größeren und kleineren Gruppen einfinden, um Gemeinschaft zu erleben,
zu kommunizieren, Riten auszuführen etc. Bei den frühesten Anlagen handelt es
sich im weitesten Sinne um Kultanlagen.

Mit der Entstehung von Staaten und Machtstrukturen bilden sich auch politische
Denkmale heraus, wie z.B. Herrscherdarstellungen oder Paläste. Ein Schnittpunkt
beider Elemente sind mehr oder minder monumentale Grabanlagen, wie die Pyramiden
von Gizeh. In ihrer primären Aussage werden sie von den Angehörigen der
jeweiligen Gesellschaft auch verstanden.

Dies ändert sich, wenn Jahrhunderte und Jahrtausende ins Land gehen und sich
die Gesellschaft und die politischen und religiösen Verhältnisse ändern. Nun kann
es dazu kommen, dass Erinnerungsorte (Paläste, Inschriften, Tempel, Kirchen)
bewusst zerstört werden, um das Andenken an die Vergangenheit, an bestimmte
Herrscher oder Götter auszulöschen. Wir sehen es leider fast tagtäglich, dass dies
auch bewusstes Mittel einer Kriegsftihrung sein kann.

Aus der Vor- und Frühgeschichte gibt es zahlreiche Gräberfelder und Befestigungsanlagen
. Dass sie von Menschenhand geschaffen wurden, war schon immer
klar. Nur die Deutung war mangels Wissen unmöglich. Und so verwundert es
nicht, dass diese Relikte pauschal der vorchristlichen Zeit und somit den „Heiden
" zugeschrieben wurden - hier jedoch mit einer eindeutig negativen Deutung.

Mit dem Entstehen der Nationalstaaten werden auch Denkmale der eigenen Vergangenheit
restauriert, nachempfunden oder neu geschaffen. Hier kann man stellvertretend
die Saalburg (ein römisches Kastell), die Hochkönigsburg oder das
Hermanndenkmal im Teutoburger Wald nennen. Nun wurden viele, nicht datierbare
Anlagen den „Germanen" zugeschrieben. Vieles, was wir heute sehr wertschätzen
, wird noch im frühen 19. Jh. abgerissen: die störenden Stadtmauern und
Türme wurden entfernt, um Platz für neue Straßen, Plätze und Häuser zu schaffen.

Das, was wir als Denkmalpflege kennen, hat im 19. Jh. seine Ursprünge. Der
klassische Denkmalbegriff hat sich damals an den Baudenkmalen wie Kirchen
und Burgen entwickelt.

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