http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0046
Abb. 14: Übersichtsfoto über die geborgenen organischen Reste (Holzreste, Samen, Nüsse,
Knochen, Schuppen). Quelle: Tanja Märkle (LAD).
Naturwissenschaftliche Ergebnisse
Diese Untersuchungen der botanischen Reste (außer Holz) wurden durch Frau
Tanja Märkle M.A. (Labor für Archäobotanik, LAD, Hemmenhofen) durchgeführt
, der ich auch diese Fotos verdanke. Es handelt sich um Abfälle, wie sie für
mittelalterliche Latrinen typisch sind. Trotz der geringen Menge werfen sie ein
Licht auf die in Kenzingen angebauten und verspeisten Nahrungsmittel. Wein
(Trauben), Süßkirsche und Steinobst allgemein stellt die Mehrheit. Hasel, Wal-
nuss, Holunder, Hainbuche und Taubnessel
sind gering vertreten. Während
Kirschen in erster Linie frisch verarbeitet
werden und die Steine somit wohl
im Spätsommer in den Boden gelangt
sind, handelt es sich bei Trauben und
Walnüssen um gut zu lagernde Lebensmittel
, die das ganze Jahr über genutzt
werden können. Es sind Pflanzen, die
im Umfeld der Stadt gewachsen sind
und überwiegend über den Weg der
Nahrungskette als Abfall in den Boden
gelangt sind, die Zusammensetzung der
botanischen Funde ist typisch für mittelalterliche
Latrinen.
Abb. 15: Bei der Restaurierung ließen sich die
Reste der bedruckten Birkenrinde weit-gehend
zusammenfugen. Quelle: Margarete Nortmann
(LAD).
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