http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0047
Die Holzreste wurden ebenfalls bestimmt (Dr. Oliver Nelle, Dendrolabor Hemmenhofen
). Es handelt sich um Reste von Eiche (40%), Fichte (15%) und Weide
(15%>) sowie Ahorn und Hasel (je 10%). Die Reste sind zu klein, um auf Art
und Weise ihrer Nutzung zu schließen. Nur in einem Fall ist sie erkennbar: Die
Daube eines kleinen Holzbechers wurde aus Ahorn hergestellt. So erlangen wir
Erkenntnisse, welche Bäume im Umfeld von Kenzingen zu dieser Zeit vorhanden
waren und genutzt wurden. Die Fichte dürfte zu dieser Zeit eher in höheren Lagen
gewachsen sein. Da sich Buchenholz schlecht als Baumaterial, dafür aber gut als
Brennholz eignet, stammen viele Holzkohlenreste von Buchen.
Die in der Bodenprobe angetroffenen Knochen wurden von Frau Dr. Elisabeth
Stephan (Labor für Archäozoologie, Hemmenhofen) analysiert. Bei den Resten
von Hausrind und Hausschwein sowie den Fischresten (nicht mehr auf Artniveau
bestimmt) handelt es sich wahrscheinlich um Nahrungs- und Schlachtabfälle. Ferner
finden sich Reste eines jungen Kätzchens. Die weiteren Knochen stammen
von Marder, Igel, Vögeln, Erdkröte und Amphibien. Sie sind sehr wahrscheinlich
ohne menschliches Zutun in den Befund gelangt.
Reste einer Hornbogenarmbrust
Das absolute Highlight dieser Fundstelle sind winzige Fragmente aus bedruckter
Birkenrinde. Die richtige Interpretation stammt auch von dem Finder, Herrn
Thomsen.
Im 13./14. Jh. war die Verwendung der Hornbogenarmbrust weit verbreitet. Diese
High-Tech-Waffe wurde von professionellen Handwerkern hergestellt. Der Wurfarm
besteht aus mehreren Hornlamellen, die zusammengeklebt wurden.
Abb. 16: Die wappenartige Darstellung mit ei- Abb. 17: Detail der dargestellten Armbrust
ner Armbrust ist in dieser Form bislang einzigar- Quelle: Margarete Nortmann (LAD).
tig. Quelle: Margarete Nortmann (LAD).
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