Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 46
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0048
Um den wasserempfindlichen Leim vor
Feuchtigkeit zu schützen, wurde der
Wurfarm mit bedruckter Birkenrinde
beklebt. Ganz typisch sind die flächig
aufgebrachten, kleinen, weißen Pünktchen
. Und genau daran kann man den
Fund identifizieren. Darüber hinaus ist
europaweit bislang völlig unbekannt
die Darstellung eines kleinen Emblems,
vielleicht sogar einer Art Wappen oder
Handwerkermarke mit der Darstellung
einer solchen Armbrust. Sie wurde erst
im Verlauf der sorgfältigen Restaurierung
identifiziert.

Wenn man sich die Vergänglichkeit der
Rinde vor Augen fuhrt, ist ihre Erhaltung
im Boden überaus erstaunlich.
Dass sie in einem vielleicht 10 m3 großen
Loch, das in dem über 30.000 m3
deckt, in ihrer Bedeutung erkannt und <
nicht hoch genug geschätzt werden!

Abb. 18: Zeichnerische Rekonstruktion der
Darstellung. In einem punktgefüllten Kreis
befindet sich ein Vierpass, in dessen Zentrum
die Armbrust erkennbar ist. Quelle:
Margarete Nortmann / Erika Cappelletto
(beide LAD).

;roßen Stadtgraben gemacht wurde, enter
Restaurierung zugeführt wurde, kann

Die Funde stammen aus der unteren Verfiüllung des Stadtgrabens. Wann diese
Ablagerungen entstanden sind, kann derzeit nicht sicher gesagt werden. Da die
Stadtgräben aber nach dem Dreißigjährigen Krieg verfällt wurden, ist eine Datierung
in die Zeit nach 1250 und vor 1650 gegeben. Hornbogenarmbrüste wurden
im 14. und 15. Jahrhundert hergestellt und verwendet. Die geknickte Abzugsstange
spricht für eine Datierung der Armbrust um bzw. nach 1400. Wie lange
sie obertägig in Gebrauch blieb, kann nicht zuverlässig gesagt werden. Ein vager
Hinweis ergibt sich aus Dendro-Daten, die aus einem kleinen Fichtenholz ermittelt
werden konnten (Dendrolabor Hemmenhofen). Die leider sehr kurze Kurve
konnte nicht sicher in die Jahrringkalender eingepasst werden, aber es ergeben
sich im Zusammenhang mit dem o.g. Datierungszeitraum drei zumindest mögliche
Positionen des letzten gemessenen Jahrrings: 1560, 1607, 1620. Im Hinblick
auf das Ende der Hornbogenarmbrüste um 1500 ist - zumindest hypothetisch -
eine Datierung der Verfüllung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts etwas
wahrscheinlicher, als in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Rinne selbst
muss danach entstanden sein.

46


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0048