http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0049
Ehemaliges Kloster Wonnental
Auch wenn ich hiermit das Highlight schon abgehandelt habe, will ich dennoch
auf einen kleinen Fund aufmerksam machen. Im Kloster Wonnental wurden auch
Laien bestattet. Von einer hier im Jahre 1361 bestatteten Frau „O", Frau eines
Friedrich, kündet die Inschrift. Dies war bislang der älteste und einzige Grabstein
aus dem 14. Jh. aus Wonnental. Der Aufmerksamkeit eines Anwohners ist es zu
verdanken, dass es einen Beleg für einen weiteren Grabstein gibt. Von diesem ist
zwar nur eine Ecke erhalten, doch ist seine Interpretation aufgrund der Form und
seine Datierung aufgrund der verwendeten Buchstaben (.. .TIS SA..) einwandfrei
zu belegen. Auch dies belegt abschließend, wie wichtig auch noch so kleine Beobachtungen
und Funde sein können.
Und somit möchte ich mit einem Plädoyer schließen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit
gegenüber Bodeneingriffen. Denn dabei geht es um Ihre Geschichte, die
- unbeobachtet - für immer zerstört werden würde.
„Geschichte ist nicht die Vergangenheit, wie sie wirklich war. Es ist die Gestalt,
die wir ihr geben" (Bernhard Schlink in „Olga", S. 211)
Abb. 19: Fragmente eines Grabsteines aus dem 14. Jahrhundert aus dem Kloster Wonnental.
Quelle: Andreas Haasis-Berner (2018).
Literatur
Ernst Hauler, Sechsundzwanzig interessante alte Grabsteine aus Wonnental, in: Die Pforte 12. und 13.
Jhg., 1992/1993, 135-139.
Bertram Jenisch, Kenzingen, Archäologischer Stadtkataster Band 22 (2003).
Holger Richter, Die Hornbogenarmbrust. Geschichte und Technik (2015).
Jürgen Treffeisen (Hg.), Die Geschichte der Stadt Kenzingen, 2 Bände (1999).
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