Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 48
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Von der Stadtmühle zur städtischen Stromversorgung

Walter Heizmann

Schon immer besaß das außerhalb der Stadt erbaute Kloster Wonnental das Wasserrecht
an der Elz1. Nachdem das Kloster von diesem aber keinen Gebrauch gemacht
hatte, wurde es ihm 1807 bei seiner Aufhebung (Säkularisation) abgespro-

* *

chen . Die Stadt hatte am 26. September 1636 vom „herzogl Osterreichischen
Cammer Präsident und Räte der Vorderösterreichischen Lande " die Erlaubnis
zur Errichtung einer Sägemühle im Schutz der Stadtmauern erhalten. Gleichwohl
wurde sie im 30-jährigen Krieg zerstört, 1651 aber neu erbaut. 1685 ist von einer
herrschaftlichen Mühle die Rede, nämlich, dass ihr „ Wasserbau schlecht sei, das
halbe Wasser unter dem Wasserbau durchfließe, nur die Hälfte des Wassers auf
die Mühlräder fließe, sodass der Müller statt mit vier nur mit zwei Gängen mahlen
könne". Überdies habe ein „ ungestümes" Hochwasser das steinerne Mühlenwehr
weggerissen. 1750 wurde das Mühleanwesen für 6.000 Gulden an die
Stadt verkauft, die es 1820 teilte, das linksseitige Sägewerk für 8.130 Gulden an
Johann Weber und die rechtsseitige Getreidemühle für 23.000 Gulden an Anton
Weber, beide aus Kenzingen. 1857 erwarb Anton Weber auch das Sägewerk mit
der dazu gehörigen Dresche und Hanfreibe und war damit Alleineigentümer beider
Unternehmen links und rechts der Elz. Er teilte seinen Besitz 1892 an seine
Kinder auf: an Carl Alfred Weber die linksseitige Säge, Reibe und Dresche mit
deren Wasserkraftanlage, an Emil, Anna, Olga und Laura Weber die rechtsseitige
Mühle samt deren Wasserkraftanlage und Wohnhaus. 1899 kaufte die Stadt die
Mühle und das Wohnhaus zum Preis von 90.000 Mark zurück (Abb. 1). 1903
wurden die drei Wasserräder der Mühle durch eine Francis-Turbine der Firma
C.Saaler, Teningen, ersetzt3 (Abb. 2 und 3). Von der vorübergehenden österreichischen
Herrschaft über die ehemalige Mühle zeugt das eindrucksvolle Wappen mit
dem doppelköpfigen Adler an ihrer Ostwand in der Mühlestraße4.

1. Gründung des Städt. Elektrizitätswerks 1905, Stromversorgung 1906 - 46

Die Erfindungen im Bereich der Erzeugung und Anwendung elektrischer Energie
vor allem Ende des 19. Jahrhunderts lösten weltweit eine dynamische wirtschaftliche
Entwicklung aus. Auch in Deutschland entstanden in den 1890er Jahren
überall Dampf- und Wasserkraftwerke.

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