Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 51
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0053
Im nahen Oberhausen war 1905 das Wasserkraftwerk der Elektrizitäts-Ueberland-
Centrale Oberhausen AG (EUCO) der Nähseidenfabrik Carl Mez & Söhne, Freiburg5
, im Bau, welches alle Gemeinden der Region nach und nach mit Strom
(Dreiphasen-Wechselstrom, „Drehstrom", von 3 x 127 V) versorgen sollte. Auch
in Kenzingen, ebenfalls an der Elz gelegen und dadurch gegenüber anderen Gemeinden
der Umgebung im Vorteil, regte sich Interesse an einer für jedermann
zugänglichen Stromversorgung in kommunaler Hand.

„Einem längst gehegten Wunsche der hiesigen Einwohnerschaft um eine bessere
Beleuchtung entsprechend, hat der Gemeinderat sich von Herrn Ingenieur
Schmidt in Freiburg ein Projekt über die Erstellung eines Elektrizitätswerkes ",
und zwar, im Gegensatz zur EUCO, zur Erzeugung von Gleichstrom von 2 x 115
V, ausarbeiten lassen. In der am Sonntag, den 6. August, stattgehabten Bürgerausschusssitzung
, in der Herr Ingenieur Schmidt anwesend war, wurde das Projekt
auf Grund vorliegender Pläne und Kostenberechnung, welch' letztere sich
auf 60.000 Mark beläuft, eingehend erklärt und besprochen und hierauf zum
Gegenstand der Abstimmung gemacht. Das Ergebnis war ein sehr erfreuliches.
Es wurde die Errichtung eines Elektrizitätswerkes nach vorgelegten Plänen und
Kostenüberschlag mit 47 gegen 9 Stimmen beschlossen. Möge die hiesige Bürger
- und Einwohnerschaft recht zahlreich durch Licht- und Kraftabnahme das
zu errichtende Elektrizitätswerk unterstützen, damit es zum Wohle und Segen
für unsere Stadt gereicht1'6. Ende Oktober 1905 wurde mit der Erstellung des
Elektrizitätswerks begonnen. „Dieselbe ist der „Allgemeine Elektrizitätswerkgesellschaft
Berlin " übertragen worden. " In der Bürgerausschuss- und Gemeinderatssitzung
am 11. Dezember 1905, abends 8 Uhr - „Man erwartet vollzähliges
und pünktliches Erscheinen, ansonst eine Sitzung anberaumt werden müsste, bei
deren Ausbleiben Strafe erfolgen würde. " - stimmten lt. Ratschreiber Kreth für
die Annahme der „ Kapitalaufnahme zur Erstellung des Elektrizitätswerkes in hiesiger
Stadtu alle 42 Räte.

Aus der durch Stadtrechner Karl Langenbach handschriftlich angefertigten Baurechnung
des E-Werks 1906 als Anhang zur Gemeinderechnung7: „Im Jahre 1906
wurde das Elektrizitätswerk in der Mühlenstraße als Anbau an die der Stadtgemeinde
eigentümliche Getreidemühle mit einem Kostenaufwand von 99.817,95
M. ausgeführt und vom 1. August 1906 an dem Betrieb übergeben. Die Anlage
besteht in dem oben genannten Gebäude mit Kessel- und Maschinenanlage, den
Dynamomaschinen, Akkumulatoren, Batterien und dem Leitungsnetze. Das letztere
erstreckt sich durch die ganze Stadt samt dem Zinken Wonnental und hat 5
Knotenpunkte. Der Betrieb wird von einem Techniker, zurzeit Albert Kirchhofer,
geleitet und ist für die Maschinen außer demselben noch ein Heizer, Karl Beck,
jung, Schlosser, hier, angestellt. Der erzeugte Strom8 dient zur Beleuchtung der
Stadt, der städtischen und staatlichen Gebäude und wird als Licht und Kraft an
Private abgegeben (Abb. 4) ".

51


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0053