Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 55
(PDF, 44 MB)
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Am 20. Oktober 1927 erwarb die Stadt die Wasserkraftanlage und das Wasserrecht
des Sägewerks C. A. Weber. Das Sägewerk wurde an die Firma Sägewerk
Toussaint, Freiburg, das Wohnhaus an die Bezirkssparkasse Kenzingen verkauft,
die es zu ihrem Geschäftsgebäude umbaute. Womit die Auseinandersetzung mit
dem Sägewerk C. A. Weber endete (Abb. 7).

Nach Ende des Ersten Weltkriegs hatte der Reichsschatzminister mit Rundschreiben
vom 29. Dezember 1920 alle E-Werke darüber informiert, „ dass die
Botschafterkonferenz der Siegermächte Deutschland die Verpflichtung auferlegt
hatte, „ die auf Grund früherer Lieferverträge mit der Admiralität fertiggestellten
Diesel-Motoren bis zum 31. März 1921 einer friedlichen Verwendung in der
deutschen Industrie zuzuführen. Für diejenigen Motoren, welche bis zu diesem
Termin nicht untergebracht worden sind, wird am 31. März die Botschafterkonferenz
entscheiden, ob sie unter Artikel 192 des Versailler Vertrages fallen und
als Kriegsmaterial zu zerstören sind((. Das Elektrizitätswerk Kenzingen orderte
einen Dieselmotor aus diesem Kontingent16.

Im Spätjahr 1928 verfugte das E-Werk über die Wasserkraft von 35 kW und
den Dieselmotor aus dem „Kontingent der Admiralität" von 120 - 125 kW. Der
Strombedarf der Stadt lag bei 80 kW, im Winter bei 150 kW. Die Frage war, wie
die für einen sicheren Betrieb nötige zusätzliche Leistung bereitgestellt werden
kann. Zwei Alternativen boten sich an: Anschaffung eines zweiten Dieselmotors
oder Strombezug von der EUCO. Oberbaurat Eitner, Direktor des Städtischen
EW Freiburg, empfahl der Stadt in seinem „ Gutachten für die Erweiterung des
Städt. E-Werks Kenzingen vom 16. Oktober 1928u die Annahme des Angebots
der EUCO vom 20. November 28: „ Wie die anliegende ausführliche Berechnung
zeigt, ist der Fremdstrombezug bei einem jährlichen Strombedarf von 150.000
kWh um einen vollen Pfennig für die Kilowattstunde billiger als der Dieselmotorenbetrieb
, was für den ganzen Jahresbezug einer Ersparnis von 1.500 RM
gleichkommt. Der Fremdstrombezug hat vor allem auch den Vorteil, dass man
kein so großes Kapital investieren braucht, was bei der heutigen Lage des Geldmarktes
nur äußerst erwünscht sein kann. Dazu kommt in technischer Beziehung,
dass der Anschluss an die Überlandzentrale auf einen Weg der Stromversorgung
führt, auf dem dann ein für alle Mal sicher weitergeschritten werden kann, ohne
dass einmal ein Verirren in eine Sackgasse zu befürchten wäre oder ein kostspieliger
Systemwechsel drohte. Ein Anschluss an die Überlandzentrale bietet auch die
Möglichkeit, die Außenbezirke und namentlich sich ansiedelnde Großindustrie
unmittelbar mit Drehstrom zu versorgen, was gleichfalls für die Entwicklung der
Stadt von der größten Wichtigkeit sein kann11". Am 8. Februar / 12.April 1929
schloss die Stadt mit der EUCO einen Stromlieferungsvertrag A ab.

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