Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 62
(PDF, 44 MB)
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Lange nach Ende des Zweiten Weltkriegs, 1948, wandte sich die Stadt an den
Verband der Elektrizitätswerke Südbaden e.V., Freiburg, mit der Bitte, ihr einen
Fachmann für die „ alsbaldige teilweise Umstellung des Stromnetzes " zu benennen
. „Die Gleichrichteranlage des Werkes reicht bei der jetzigen Belastung kaum
noch aus. Die Stromverluste sind enorm ". Nach einer Notiz des Stadtrechners
Heinz vom 27. Januar 1949 betrugen die Gesamtverluste der vorangegangenen 12
Monate 26% = 226.283 kWh. Schon beim Zuschalten eines einzelnen stärkeren
Elektromotors ging die Netzspannung in der Nachbarschaft in einem heutzutage
kaum vorstellbaren, unzumutbaren Maß zurück. Beispielsweise waren die Brauerei
Hirschen und die Kaiser-Uhrenwerke gezwungen, sich abzusprechen, wer von
beiden zu welcher Uhrzeit wie lange seine elektrischen Apparate und Maschinen
betreiben durfte, ohne das Zusammenbrechen seiner Stromversorgung - und die
zahlreicher Anderer -, den black-out mindestens eines Teils der Stadt, zu riskieren28
. Die Anforderungen seitens der Stromkunden stiegen immer mehr, sowohl
die Kraftwerksmaschinen als auch das Stromversorgungsnetz der Stadt standen
jedoch am Ende ihrer Leistungsfähigkeit und waren den Anforderungen nicht
mehr gewachsen.

In dem am 25. Januar / 7. Februar 1949 von Bürgermeister Fasoli und Dipl.-Ing.
Karl Zimmermann, Sachverständiger für Stromversorgungsanlagen, Birkendorf,
abgeschlossenen Vertrag beauftragte die Stadt Herrn Zimmermann, „ Untersuchungen
über die beste und wirtschaftlichste Umstellung ihrer Gleichstromanlage
und des Gleichstromnetzes auf Drehstrom durchzuführen, außerdem alle mit der
Umstellung erforderlichen Berechnungen und Planungsarbeiten auszuführen".
„Die Umstellung der einzelnen Haushaltungen und gewerblichen Betriebe soll
von Fall zu Fall erfolgen, sodass die hierdurch entstehenden finanziellen Belastungen
der einzelnen Betriebe und Haushaltungen gemindert werden. Der diesjährige
Bauabschnitt sieht die Erstellung eines Hauptstranges vor mit Anschluss
vor allem des städt. Krankenhauses und des städt. Pumpwerkes, welches eine Entlastung
des Gleichstromnetzes um ca. 40 kW bedeutet. Im nächsten Jahre ist die
Erstellung des Hauptgerippes der Wechselstromleitung vorgesehen, an das die
einzelnen Wohnungen und Betriebe je nach Möglichkeit angeschlossen werden
können. Der Stadtrat genehmigte einstimmig die Erstellung des Hauptstranges "29.

Mitte 1951 fehlten der Stadt die ausreichenden Mittel, um die Arbeiten fortsetzen
zu können. Herr Lienhart war ausgeschieden und Herr Franz Maier als neuer
E-Werkleiter bestellt, der überzeugt war, die Umstellungsarbeiten ohne Herrn
Zimmermann fortsetzen zu können. Die Stadt wollte den Vertrag mit Herrn Zimmermann
kündigen, wogegen dieser sich wehrte. Rechtsanwalt Dr. Drieschel,
Freiburg, riet der Stadt zur Zahlung einer Abfindung.

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