Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 63
(PDF, 44 MB)
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In der von verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Stadträten Josef Bilharz,
Paul Fritsch und Bürgermeister Leberer geprägten Gemeinderatsitzung am 18.
Februar 1959 nahm am Ende der Sitzung Stadtrat Hermann Probst die Gemeindeverwaltung
gegen unberechtigte Kritik in Schutz: „Das E. Werk war immer ein
Schmerzenskind der Stadt. Meist war es ein Zuschussbetrieb, die Leitungen alt.
1950 standen wir vor dem Problem, den Umbau des Ortsnetzes vorzunehmen. Der
Kostenvoranschlag belief sich auf ca. 400.000, — DM. Die Stromerzeugung belief
sich jährlich zwischen 80 - 120.000 kWh. Die Umformung des Wechselstroms
auf Gleichstrom verursachte 24-27% Verluste. Nach Pensionierung des damaligen
E-Werkleiters Lienhart stellten wir unseren jetzigen Leiter, Herrn Maier, ein.
Wir hatten eine glückliche Hand. Herr Maier stellte ohne fremde Hilfe mit den
Arbeitskräften des E- Werkes im Laufe der Jahre fast restlos um. Die alten Kupferdrähte
wurden umgeschmolzen, zwei neue Trafo-Stationen erbaut und die Umstellung
beläuft sich heute auf etwa 200.000, —. In den stadteigenen Bauten wurden
zusätzlich Reparaturen und Erneuerungen an Zählern usw. durchgeführt, die
sich jährlich auf8 - 10.000, — mit Material beliefen, alles Nettobeträge. Durch
den Einbau eines neuen Generators ermöglicht sich es, dass ohne vollen Wasserlauf
der ganze Nachtstrom vom E-Werk selbst geliefert werdenkann. Z.Zt. werden
täglich 24-27.000 kWh erzeugt. Die Stromverluste bewegen sich nur noch höchstens
bis 10%. Im Jahre 1948 war unser Jahresverbrauch 420.000 kWh. Der jetzige
Verbrauch liegt bei 2 Millionen, demnach ist unsere eigene Stromerzeugung
etwa ein Drittel des Gesamtvolumens. Der Gewinn des E-Werks und des Wasserwerks
beläuft sich z.Zt. auf ca. 30.000, —. Herrn Maier gebührt ein besonderes
Lob. Diese enorme Arbeit musste vom Bürgermeister und dem Stadtrat bewältigt
werden. Es ist nur bei intensiver Arbeit in Jahren einem Stadtrat möglich, die
ganze Tätigkeit und die Kapazität einer Stadt zu überblicken. Ein Stadtrat kann
nicht 100%ig universell sein und kein Mensch ist unfehlbar. Ich möchte an unsere
Bürger die Bitte richten, den Stadträten doch einiges Verständnis entgegenzubringen
, da diese ja ohne die Arbeit ein zusätzliches Maß an Nervenverschleiß opfern
müssen ".

3. Stromversorgung der städt. Forsthäuser in der Exklave30 Bleichtal31 1923 - 68

Geraume Zeit nach Ende des Ersten Weltkriegs bemühten sich auch die Gemeinden
Freiamt und Ottoschwanden um Stromversorgung. Ein Anschluss an das 8
kV-Netz des Strombezugsverbandes der Bleichtalgemeinden32 Bleichheim, Brog-
gingen, Nordweil, Wagenstadt und Tutschfelden mittels einer 8 kV-Leitung aus
dem Kirnbachtal, von unterhalb Bad Kirnhalden nach Ottoschwanden / Oberer
Berg - Brunicher Berg mit einer Trasse über Kenzinger Gemarkung, bot sich an.

Am 11. Juli 1923 genehmigten Gemeinderat und Bürgerausschuss Kenzingen
für zunächst 10 Jahre die Führung einer von den Gemeinden Freiamt und Ottoschwanden
zu erstellenden 8 kV-Leitung durch den Hochwald Kenzingen in

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