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einer Waldschneise von 1000 Meter Länge und 20 Meter Breite. Die Leitung wurde
angeschlossen an die 8 kV-Leitung des Strombezugsverbandes der Bleichtalgemeinden
von Bleichheim zu der auf Kenzinger Gemarkung gelegenen Heilstätte
Kirnhalden33, mit einer 8 kV-Messstation am Anfang. Dafür verpflichteten sich
Freiamt und Ottoschwanden, der Stadt auf zunächst 10 Jahre jährlich 12 Festmeter
Brennholz zu liefern.
Uber diese Regelung kam es zu bis 1944 dauernden, lebhaften Auseinandersetzungen
mit den Gemeinden Freiamt und Ottoschwanden, was zu einer Klage der
Stadt vor dem Amtsgericht Kenzingen gegen Freiamt führte. In der Verhandlung
am 29. Mai 1941 einigte man sich auf Lieferung von 4 Ster Eichenschälholz frei
Auhof, geldlichen Ausgleich für die Differenz zwischen dem forstamtlichen Anschlag
für die 4 Ster Eichenschälholz gegenüber 4 Ster Buchenscheitholz 2. Klasse
und die Zahlung des Wertes der nicht gelieferten 4 Ster Buchenscheitholz (12 RM
/ Ster). Relativ spät erst erkannte die Stadt, dass für eine Stromversorgung ihres
Forsthauses Auhof ein Anschluss an das Ortsnetz Ottoschwanden nötig wäre, und
sie deshalb Ottoschwanden entgegenkommen sollte. Sie verzichtete deshalb gegenüber
Freiamt und Ottoschwanden gemäß Vereinbarung vom 5. Juni 1944 mit
Wirkung ab 1. Januar 1945 auf die Lieferung der 12 Ster Buchenscheitholz. Im
Gegenzug gestattete Ottoschwanden der Stadt den Anschluss ihres Forsthauses
Auhof an ihr Ortsnetz und die Führung der Anschlussleitung durch ihren Wald.
Dementsprechend, aber erst zu Beginn der 1950er Jahre, wurde das Forsthaus Auhof
durch das EW Kenzingen über eine durch den Gemeindewald Ottoschwanden
führende Wechselstrom-Leitung an das Ortsnetz Ottoschwanden angeschlossen.
Das Forsthaus Muckental der Stadt im Bleichtal wurde 1949/50 an das Ortsnetz
Bleichheim angeschlossen. Bereits 1957 musste die entlang der Bleiche verlaufende
Niederspannungsleitung erneuert werden, weil die Holzmasten, in der Er-
daustrittszone nicht ausreichend gegen Fäulnis geschützt, angefault waren.
Am 1. Januar 1968 übernahm die Badenwerk AG (BW) die Stromversorgung der
Gemeinden Freiamt und Ottoschwanden, kurz danach auch die der Bleichtalgemeinden
. Freiamt und Ottoschwanden, bis dahin 8 kV-seitig über das Bleichtal
angeschlossen, wurden nun über das Brettental 20 kV-seitig angeschlossen. Freiamt
und Ottoschwanden (später vereinigt unter dem Namen Freiamt) erhielten
neue Ortsnetze. Beim Forsthaus Auhof wurde eine 20/0,4 kV Umspannstation erstellt
. Im Zusammenhang mit dem Anschluss des Hochwasser-Rückhaltebeckens
„Goldbrunnen" 1993 verbesserte das BW die Stromversorgung sowohl der Anwesen
Burger, Feißt, Jägle und Walter bei der Hammerschmiede, alle auf Gemarkung
Kenzingen, als auch des Forsthauses Muckental, indem es dort eine 20/0,4
kV-Umspannstation erstellte und das Rückhaltebecken und die vorgenannten Anwesen
im hinteren Bleichtal daran anschloss.
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