Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 90
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0092
aufgefordert. Der Aufruf ergeht von Ortsgruppenleiter Winkler, der Vereinsvorsitzende
durfte nur an zweiter Stelle mitzeichnen. Selbstverständlich war, dass der
Ortsgruppenleiter auch bei den Generalversammlungen anwesend war.

Als im Jahr 1940 die Feier zum 70-jährigen Stiftungsfest anstand, war an solches
wegen der Kriegsereignisse nicht zu denken. Es findet sich im Protokollbuch
ein seitenlanger maschinengeschriebener Lobgesang auf die Staatsfiührung und
den Siegeswillen. Interessant wohl auch, dass die Sänger hierin die anlässlich
des Führergeburtstages verlangte Metallspende lt. Protokoll derart als „Selbstverständlichkeit
" empfanden, dass hierfür alle Preispokale und all die wertvollen
Erinnerungsstücke zur Verfugung gestellt wurden! Welche Selbstverleugnung
hatte dies für einen so traditionsbewussten Verein wie die „Eintracht" bedeutet.
Glaubhaft ist diese Ergebenheitsbekundung jedenfalls nicht. Zum Trost vermerkt
das Protokoll, es seien von den Pokalen „ eine Aufnahme gemacht" worden.

Der Blutzoll der folgenden Jahre war groß, das Protokollbuch weist nun eine Vielzahl
von eingeklebten Todesanzeigen von gefallenen Sängern auf. Und trotzdem
finden sich auch Notizen über die Alltagsnormalität, wie die Zusammenkunft der
Sänger am 28. Okt. 1944, um die Silberne Hochzeit des Sängers Franz Schlenker
und seiner Frau gesanglich zu umrahmen. Dies findet ausführliche und liebevolle
Darstellung.

Das Jahr 1945 findet im Protokollbuch gerade noch in fünfeinhalb Zeilen Erwähnung
. Es heißt lapidar:

„- 1945 - Da die Kriegsverhältnisse in diesem Jahre immer schlimmer wurden
, Beschuß der Stadt durch die Jabos [Anm.: Jagdbomber] tgüber auch noch
dazu durch die Artillerie war an eine Vereinstätigkeit nicht mehr zu denken, am
20. Aprilfiel die Macht in die Hände der Franzosen und somit war für Kenzingen
der Krieg beendigt."

Mehr wusste der Protokollant über das Jahr 1945 nicht zu berichten (Abb.: 12).

ihf/ /U<4*is ^^^^^^ ~vt^ ^ßc^/^x^^u ^stt*iw -^^^u^ii^r

Abb. 12: Jahresprotokoll für 1945. Quellen: Abb. 1 bis 5 und 9 bis 12: Archiv Eintracht.

90


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0092