Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 125
(PDF, 44 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0127
Das Bildungszentrum mit
Werkstätten zur Vermittlung
des Kulturerbes des Elsass
« Les Ateliers de la Seigneurie »
ANDLAlf

Maurice Laugner

Abb. 1: La Seigneurie - Das Herrenhaus,
Place de la Mairie, F-67140 Andlau.

Zur Förderung und Präsentation seines breitgefächerten Kulturerbes im Departement
hat sich der Rat des ,Departement du Bas-Rhin' (Verwaltungsbezirk des
Unterelsass) für die Entstehung von fünf Interpretationszentren des Kulturerbes
entschieden (Centre d'interpretation du patrimoine = CIP). Eines davon befindet
sich im Zentrum von Andlau in einem Herrenhaus des XVI. Jahrhunderts. Es
wurde im Oktober 2013 eröffnet.

1. Geschichte des Gebäudes « La Seigneurie" (Das Herrenhaus)

Das Herrenhaus wurde im Jahr 1582 von einem der vier Söhne des Alexander von
Andlau errichtet. Die Herren von Andlau waren Vasallen der Abtei der heiligen
Richardis und besaßen mehrere Besitztümer in der kleinen Stadt Andlau. Dieses
ehemalige Herrenhaus ist ein Musterbeispiel für die Baukunst der Renaissance
Ende des XVI. Jahrhunderts. Davon zeugen die Volutengiebel und das polygonale
Türmchen, in dem sich eine sehenswürdige Schneckentreppe emporwindet.

Das Haus war der Sitz der Grafen von Andlau vom XVI. Jahrhundert bis zur französischen
Revolution am Ende des XVIII. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss befanden
sich der Zehntkeller und Lagerräume, im prunkvollen ersten Obergeschoss
die Privatgemächer, im zweiten Stockwerk die Wohnzimmer und auf dem Dachboden
große Speicherräume.

An der Südseite des Anwesens war früher einmal ein Salzspeicher angebaut. Im
Jahr 1934 wurden die Außenfassaden des Hauses als zusätzliches Inventar in den
Denkmalschutz aufgenommen. Im Vorfeld der Bauarbeiten des CIP wurde eine
sorgfältige archäologische Untersuchung durch das elsässische archäologische
Forschungsinstitut (Archeologie Alsace ehemals Pole d'archeologie interdepar-
temental rhenan), das seinen Sitz in Selestat hat, durchgeführt. Im Januar 2005
erwarb die Kommune das Anwesen, das landesweit immer schon als ein Wahrzeichen
für die Stadt Andlau galt.

*Mitwirkung: Sophie Reeb, Leiterin des CIP. Aus dem Französischen übersetzt von Reinhard Wild,
Vorstandsmitglied des Vereins „Les Amis de la Seigneurie", überarbeitet durch Roswitha Weber.

125


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2021-40-41/0127