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Abb. 4: Ziel des Festumzuges im Rahmen des Jubiläums „1250 Jahre Forchheim" im Jahr
2012 war auch, die öffentliche Wahrnehmung des Kartoffelbaus in Forchheim zu fördern,
dem Kartoffelbau ein Bild, ein Gesicht zu geben. Eine solche Öffentlichkeitsarbeit erzeugt
Emotionalität und findet Zuspruch.
Der geläufige Satz „Forchheim, das weiß jeder Stoffel, ist das Zentrum der
Kartoffel" bringt dies griffig zum Ausdruck (Abb. 4).
Die Reformen haben die Betriebe angesichts der volatilen Agrarmärkte seit 1992
angetrieben. Das sind vor allem vier Stärken:
1. Genossenschaftliche Ideen, Sicherheit, Vertrauen und Fairness bei der Getreide-
und Maisvermarktung. Der Rhein ist der kostengünstigste Transportweg in
den Norden.
2. Unabhängigkeit und Risikomanagement, d. h. Intensivierung der seit über 150
Jahren praktizierten Direktvermarktung (Ab-Hof-Verkauf/Hofladen, Straßenstand,
Markt, Zustellung) und Ausweitung des Sortiments (Speisekartoffeln, Kürbis,
Feldgemüse, Obst und Wein). Frische Produkte, die man braucht, „frisch vom Feld
auf den Teller". Da ist auch die Umstellung auf BIO eine gute Alternative. Ein
Betrieb gründete eine Biogasanlage mit 3,4 MW als der Brotweizenpreis 2005/06
und 2006/07 weit unter 10 € sank. Andere betreiben Geflügel- und Gänsehaltung,
Hühnermobile, Bullenmast und seit neuestem eine Schweineweide oder groß-
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