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19. Jahrhundert nach diesem gebildet wurde, denn bis dahin war dafür das deutsche
Lehnwortpe^aus deutschende^ geläufig. Als deutsche Lehnwörter sind vier Backwaren
kifla (österr.-deut.: Kipfel), zemlja (deut.: Semmel), perec (deut.: Brezel) und
prezle (deut.: Brösel) geläufig und außerdem zwei Brotformen vekna (deut.: Wecken)
und struca (deut.: Strutzen). Von den Milchwaren sind geläufigputar (deut.: Butter)
und slag (deut.: Schlagsahne). Von den Teigwaren sind zu nennen knedle (deut.:
Knödel), nokle (deut. und österr.-deut.: Nockerl) und flek(l)e (deut.: Fleckerl).
Das Kochgemüse heißt hier gincajg (deut.: Grünzeug) und celer (deut.: Sellerie).
Einige Suppenarten haben deutsche Namen wie ajngemaht (deut.: Eingemachtes
), ajnprensupa (deut.: Einbrennsuppe), cuspajz für Gemüsesuppe (deut.: Zuspeise
) und manchmal für Tomatensuppe sagt man paradajzsupa (österr.-deut.:
Paradeissuppe). Einige Namen für Mahlzeiten stammen aus dem Deutschen wie
jauzna (deut.: Jause-n), gablec (deut.: Gabel-Essen) und manchmal frustuk für
Frühstück. Fleisch kann man hier in saß (deut.: Saft) dinstati (deut.: dünsten),
pohati „panieren" (österr.-dialektal: bachen, in der Bedeutung von panieren),
fasirati (österr.-deut.: faschieren) und vorher kann man es spikati (deut.: spicken)
oderpacati (deut.: beizen, in der Bedeutung von einsalzen). Kartoffeln kann man
restati (deut.: rösten) oder tenfati (deut.: dämpfen). Von Zutaten und Gewürzen
sind zu nennen senf (deut.: Senf), cimet (deut.: Zimt), kirn (deut.: Kümmel), und für
Puderzucker sagt man staub (deut.: Staubzucker). Das Schnitzel (kroat.: snicla)
kann man bestellen als natursnicla (deut.: Naturschnitzel) oder fasirana snicla
mit der Bedeutung Frikadelle und dem deutschen Faschierschnitzel entsprechen
würde; das scheint aber offensichtlich eine in Kroatien entstandene Bildung zu
sein.
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