Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 177
(PDF, 44 MB)
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Anhang der Redaktion zum vorhergehender Beitrag

In und um Vinkovci*

Deutsche, Österreicher, Donauschwaben

„Die deutschsprachigen Einwanderer, die in das Gebiet um Vinkovci kamen, lassen
sich in drei Gruppen unterteilen. Seit dem 18. Jhd. ließen sich Beamte und
Handwerker in den Städten innerhalb der habsburgischen Militärgrenze nieder.
Auf dem umliegenden Land warben private Grundherren um Siedler und zogen
damit vor allem Menschen aus dem deutschen Südwesten an. Diese fuhren in der
Hoffnung auf ein besseres Leben mit „ Ulmer Schachteln " die Donau hinab. Am
Ziel wurden sie von den Einheimischen „ Schwaben " genannt; heute ist die Bezeichnung
Donauschwaben üblich. Nach der Auflösung der Militärgrenze 1881,
als plötzlich viel Land günstig zur Verfügung stand, wanderten weitere Donauschwaben
aus Nachbarregionen wie der Batschka zu.

Auch wenn sie alle deutsch sprachen, gab es doch große Unterschiede zwischen
diesen Gruppen. In der Stadt Vinkovci spielten deutschsprachige Bürger im 19.
und 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen und kulturellen Leben
. Mit der mehrheitlich kroatischen Stadtbevölkerung standen sie in einem regen
kulturellen Austausch. Mit diesen „Herrischen'' in der Stadt hatten die donauschwäbischen
Bauern auf dem Land wenig gemeinsam. Kirche und religiöse
Gemeinschaft sowie der von der Landwirtschaft vorgegebenen Lebensrhythmus
prägten den Alltag. In den Dörfern blieben die ethnischen Gruppen eher unter
sich, auch wenn man im Zeichen guter Nachbarschaft gegenseitig an bedeutenden
Ereignissen teilzunehmen pflegte."

* Auszug aus dem Ausstellungskatalog „Vinkovci - Schnittpunkt der Kulturen - 8000 Jahre Geschichte
aus Kroatien", Herausgeber: Gradski muzej Vinkovci in Zusammenarbeit mit dem Donauschwäbischen
Zentralmuseum Ulm, 2016.

Schulpartnerschaft zwischen den Gymnasien
in Vinkovci und Kenzingen

In der kroatischen Elementarschule, die alle Kinder von der ersten bis zur achten
Klasse besuchen, lernten 2009 26 Prozent Deutsch als erste Fremdsprache - gegenüber
68 Prozent Englisch. Im Gymnasium „Matija Antun Reljkovic" in Vinkovci
werden Latein, Englisch und Deutsch angeboten. Die meisten Schüler wählen
Englisch. Ein großes Plus dort ist das DSD (Deutsches Sprachdiplom), das
fakultativ angeboten wird. Eine sehr große Motivation für den Deutschunterricht
ist der Schüleraustausch mit dem Gymnasium Kenzingen. Einmal während des
vierjährigen Deutschunterrichts nach Kenzingen fahren dürfen und dort Sprache,
Kultur und Sehenswürdigkeiten erleben können, ist für die meisten dieser Schüler
ein besonders erstrebenswertes Ziel*.

*Günter Krug (Schulleiter Gymnaium Kenzingen von 1991 bis 2013) in: Schulchronik Gymnasium
Kenzingen 2013-2015, Seite 18-21.

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