Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 185
(PDF, 44 MB)
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Der 5. Tag

Am folgenden Sonntag, unserem letzten Tag, war morgens Kirchgang angesagt.
Die von allen drei Chören einstudierte Gounod-Messe wollte gesungen sein.
Wir staunten nicht schlecht in welch guter Verfassung unsere Freunde nach dem
nächtlichen Feiern antraten. Endete nicht die gemeinsam verbrachte Nacht mit
reichlich Wein und Gesang eher gegen Morgen als nach Mitternacht? Den Stimmen
hat's nicht geschadet, alle drei Chöre, der Kirchenchor, Lipa und unsere
Eintracht harmonierten bestens und unser Dirigent, Hermann Heß, ließ sich zwischendurch
gerne von der charmanten Organistin „Buba" abwechseln. Die Kirche
St. Nikolaus erlebte einen lang anhaltenden Applaus und alle Sänger erhielten
von Pfarrer Stjepan Podboj Dankesworte und einen abschließenden Segen (Abb.
5). Mehr noch, alle wurden von ihm eingeladen in den wunderschönen Pfarrgarten
, wo bereits alles für einen Empfang mit Wein und kleinem Imbiss vorbereitet
war. Und alles bei herrlichem Maiwetter. Wir konnten uns revanchieren mit einer
Botschaft unseres damaligen Erzbischofs Robert Zollitsch von Freiburg, gerichtet
persönlich an Pfarrer Stjepan Podboj. Erzbischof Zollitsch stammt aus der
nahegelegenen Backa, es war sein Gruß übermittelt durch uns in seine ehemalige
Heimatregion (Abb. 6).

Es machte sich jedoch schon etwas Wehmut breit, wir wussten, es war der Tag
des Abschieds. Aber unsere Freunde ließen uns danach noch nicht ziehen, wir
mussten mit ihnen - zugegebener Maßen sehr gerne - in ein nahe gelegenes schönes
Landhaus fahren (Pikov Stari), wo ein üppiges Mittagessen vorbereitet war.
Die beiden Pfarrer, Stadtpfarrer Tadija Pranjic und Pfarrer Stjepan Podboj von
Sv. Nikolai, zeigten sich dabei nicht minder trinkfest als alle unsere Freunde von
Lipa, dem Kirchenchor und uns eingeschlossen. Und das Singen wollte kein Ende
nehmen. Wir wären so gerne noch geblieben, aber es war Zeit zu gehen (Abb. 7).

Rückfahrt

Die Rückfahrt, hierfür reich beschenkt mit Wein und Bildern, dauerte die ganze
Nacht durch. Am Morgen des nächsten Tages kamen wir sehr müde aber glücklich
zu Hause an. Die Fahrt gab Zeit, das Erlebte in Ruhe zu verarbeiten. Wir
haben viele unterschiedliche und nachhaltige Eindrücke erhalten und verstanden
jetzt die fortwirkenden Belastungen der Bevölkerung nach dem Heimatkrieg. Wir
erlebten eine einzigartige Kulturlandschaft und gewannen viele neue Freunde.
Es waren wunderschöne Tage und wir durften eine warmherzige Gastlichkeit
erleben. Dazu gehörte auch die daraus entstandene Freundschaft zwischen den
Kirchenchören von Vinkovci und Kenzingen, die in der Folgezeit aufblühte. Die
folgenden Besuche unserer Freunde in Kenzingen hatten durch unseren Besuch
eine noch breitere Basis erhalten. Wir wollen sie gerne pflegen und wollen ebenso
gastlich sein.

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