Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 190
(PDF, 44 MB)
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Ebenso erhielt die Gemeinde einen tiefen Einblick in das Denken und Befinden der
dortigen Menschen. Er studierte viele Akten im Pfarrarchiv, u.a. die Protokolle von
Johannes Claudius Garnier, Pfr. in Kenzingen 1726 -1753, übersetzte aus dem Lateinischen
und gab die Früchte seiner Schaffenskraft in Pfarrbriefen und später auch in
Die Pforte weiter als Beiträge wie:

• „Der Platz um die Stadtkirche St. Laurentius Kenzingen - Ruhestätte vieler Generationen
", 1988

• Von der Renovation der Pfarrkirche und dem, was dazu gehört; aus dem Protokoll
von Pfr. Garnier (1726 - 1753), 1989

• Die anfallenden Tätigkeiten des Pfarrers Garnier das Jahr über, 1989

• Beitrag zur Geschichte des Franziskanerklosters in Kenzingen, 1993

• Die Friedhofskapelle in Kenzingen, 1994/95

Die Beschreibung von Pfr. Garnier ist ein Versuch, die Persönlichkeit und das Wirken
dieses wohl prägnantesten Pfarrers von St. Laurentius zu zeichnen und zu deuten.

Lassen Sie mich kurz und in tiefer Dankbarkeit sagen, was Pfr. Gebhard Heil als
Pfarrer, als Mensch und als Autor ausmachte: Er war von Anfang an Mitglied der
AgGL und nahm auch zur „amtlichen Sache" der Arbeitsgemeinschaft Stellung.
In einem Schreiben vom 22.01.2016 schrieb er uns u.a.: „Die Geschichte der
Stadtkirche beschäftigt mich immer noch, manchmal sehr intensiv sogar ... und
ich lese sie mit Genuss und die Gedanken gehen wieder zurück in die mir so geschätzte
Kirche ..." Im selben Brief machte er uns Mut: „Machen Sie die Sache
weiter. Kenzingen hat zu viele spannende Geschichtsfakten als dass man sie nicht
weiter ins Bewusstsein - und den Stolz der Bürger! - rufen sollte. " Er kannte,
wie kein anderer das Pfarrarchiv - eine Schatztruhe für das historisch reiche mittelalterliche
Kenzingen. Er war ein eifriger Seelsorger und aktiver Schreiber in
Pfarrbriefen, in der Stadtchronik und in Die Pforte. Auch in vielen Fragen des
Verhältnisses Stadt - Kirchengemeinde ergab sich manches in vielfacher Hinsicht
Bedenkenswertes. Er war ein Kenner der reichen Symbolik der Kirche mit
ihren theologischen Aussagen. Beeindruckend war immer wieder seine Nähe zu
den Menschen und seine kraftvolle Glaubensüberzeugung. Und schließlich - Geschichte
wirkt ja bekanntlich immer irgendwie fort - interessierte ihn sehr „wie
es denn so seinen Vorgängern ergingu... Das Forschen, Übersetzen machte ihm
Freude, zeigte ihm Zusammenhänge auf - und war für ihn in schwierigen Stunden
auch ein Stück Trost.

In einem der letzten Gespräche gab er auf eine Bitte um weitere Beiträge eine
kurze Einschätzung zur Endlichkeit seines Lebens: „Man muss sich damit abfinden
, dass wir irgendwann überflüssig sind! Alles ist Panta rhei (griech.) -
Alles ist im Fluss ".

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