Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 196
(PDF, 44 MB)
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Doch sind Die Pforte - auch als E-Book - die Begegnung mit Zeitzeugen und der
Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Kenzingen (Abb. 8) nur zur Beruhigung
und Orientierung gedacht - oder können sie die Wirklichkeit auch ein wenig
beeinflussen? Wir - in der zweiten und dritten Generation nach der Zeit des Ver-
drängens, des zaghaften Beginns der Aufarbeitung - können heute vor Ort konkret
zeigen, wie die Menschenwürde nichts galt, als Alice Kind war. Jeder steht
in dieser Verantwortung.

Wir -als Geschichtsverein, als Stadtwesen, als Schule, Gedenkstätte und vor allem
jeder Einzelne stehen heute vor der Aufgabe, diese Menschenwürde als Wert
unserer Demokratie zu erkennen. Und vor allem ist es nicht getan damit, sich
dem „Nie wieder" nur anzuschließen. Nein, das „Nie wieder" verlangt tägliches
Handeln, Stellung beziehen, Vorurteile als solche zu benennen, und es geht jeden
Einzelnen an.

Erinnerungskultur heute geschieht im täglichen öffentlichen Leben und verlangt
Mut, Umsicht und Energie. Die Chance liegt in der Erziehung zu Toleranz und
Respekt, damit die vierte, die Urenkelgeneration ihren selbstverständlichen Platz
im Dialog der Menschen hat.

In den Geschichten der vier Generationen, die wir am Präsentationsabend gehört
haben, wird verständlich, was besonders war, was uns zum „Wundern" veranlasste
: „Wir sind einander ans Herz gewachsen". Diese Redewendung (an die
Mediziner - es beschreibt keinen chirurgischen Eingriff!) drückt eine tiefe Zuneigung
aus, zeigt Nähe. Schön, dass sich Alice, Irene und alle Ehrengäste auf ein
Wiedersehen bei uns freuen!

Es ist uns bewusst, dass das eine sehr persönliche Einschätzung des Präsentationsabends
am Mittwoch, den 23. Oktober 2019 ist. Vielleicht konnte die Begegnung
ausstrahlen und zeigen, Versöhnung ist möglich in vielen Gesten, in Formen des
Dialoges, der Zivilcourage und dem Erkennen, wo wir Gemeinsames haben.

Shalom.

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