Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
40. und 41. Jahrgang.2020/2021
Seite: 207
(PDF, 44 MB)
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Wegerechts (es konnte auch auf winzigen Pfaden gelten) und Zusammenfassungen
erleichtern die Lektüre. Leider fehlen Abbildungen sowie Kartenskizzen, vor
allem zu Langenbogen, der größten Grangie (S. 150-161). Das Register erschließt
den reichen Inhalt, lässt Elz, Grenze, Grenzstein und Zehnt aber ebenso unerwähnt
wie Garten und Wald, obwohl diese zu den meisten Grangien gehörten.

Die überarbeitete Fassung der von der Universität Gießen angenommenen Dissertation
ist klar gegliedert, verständlich geschrieben und sorgfältig lektoriert. Dank
der umsichtigen Einordnung des Themas in regionale und thematische Zusammenhänge
gewinnt die Studie an Aussagekraft weit über Tennenbach hinaus.

Norbert Ohler

(Erstveröffentlichung: Jahrbuch „Schau-ins-Land" 134 (2015) des Breisgau-Geschichtsvereins
, S. 202)

„Hier war doch nichts!

- Waldkirch im Nationalsozialismus"

Hg. von Wolfram Wette. Donat-Verlag, Bremen, 2020, 528 S. und zahlr. Abb.,
Preis: 29,80 € (Bezug über Stadtarchiv Waldkirch)

Der von dem emeritierten Geschichtsprofessor Wolfram Wette herausgegebene
Sammelband wurde in Kooperation mit Mitgliedern der „Ideenwerkstatt Waldkirch
in der NS-Zeit" sowie weiteren ehrenamtlichen Autorinnen und Autoren

- insgesamt 27 - erstellt. Bevor in sechs Kapiteln die NS-Geschichte Waldkirchs
aufgerollt wird, schicken die beiden Geschichtsprofessoren Wolfram Wette und
Heiko Haumann zwei wichtige einleitende Artikel voraus.

Wette („Alltag in Waldkirch zur Zeit des Nationalsozialismus", S. 13-26) betont,
dass es den Autoren nicht nur um die Darstellung geht, wie es damals gewesen ist,
sondern auch warum es so gewesen ist (S. 13). Er skizziert sodann die „Etappen
der Aufklärung", in denen historisches Faktenwissen einem jahrzehntelangen,
nicht selten aggressiven Schweigen der Erlebnisgeneration gegenübergestellt
wurde. Abschließend beleuchtet er die Spannbreite der Beiträge. Etwas irritiert
hat den Rezensenten, dass Wette entgegen der heutigen Geschichtsschreibung
pauschal die NS-Vokabel „Machtergreifung" verwendet (S. 69f.). Da die staatliche
Macht im Januar 1933 auf die NSDAP und ihre bald ausgebooteten deutschnationalen
Unterstützer übertragen wurde, sprechen Historiker regelmäßig von
„Machtübernahme". Gleichwohl bleibt „Machtergreifung" diskussionswürdig, da
einschlägige Beiträge belegen, dass die Nazis in Waldkirch die Macht in der Gemeinde
teilweise erkämpfen mussten. Ferner ist zu dem Begriff „Kommissar" zu
bemerken, dass er nicht nur in der Sowjetunion, von der die Nazis nach Wettes
Suggestion die Bezeichnung übernommen haben sollen, sondern entgegen seiner

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