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überregionalen Ruf. Als Konzept wurde es 1883 durch ministeriellen Erlass als Grundlage für
den Zeichenunterricht in den badischen Gewerbeschulen eingeführt.

Meyers ungemein starker Sinn für das Formale und Praktische machten ihn nicht nur zum
Schöpfer zahlreicher Werke über die Ornamentik und das Kunsthandwerk, auch sein „Handbuch
der Perspektive" mit einer geometrischen Vorschule gilt heute noch als ein Standardwerk.
Viele Fachbücher erschienen in Zusammenarbeit mit Kollegen zwischen den Jahren 1888 und
1922. Diese dienen teilweise heute noch Restauratoren als Vorlage, wie z. B. das Handbuch
über Schmiedekunst.45

Schon ab den 1870er Jahren entsandte ihn das Unterrichtsministerium als fachlichen Berater
und Mitglied der jeweiligen Gremien zu in- und ausländischen GeWerbeausstellungen, zur
Weltausstellung nach Wien (1875), nach Paris (1878) und nach Brüssel (1897). Als Experte
auf den unterschiedlichsten Gebieten des Kunstgewerbes war Meyer weit über den deutschen
Sprachraum hinaus anerkannt.

Im Freundeskreis wurde Franz Sales Meyer kurz „EffEss" genannt.46 Er war ein hervorragender
und beliebter Pädagoge, der seinem Beruf treu blieb und Berufungen wie die Ernennung
zum Direktor der Kunstgewerbeschule oder in das Ministerium des Innern in Karlsruhe als
Leiter des Gewerbeschulwesens ablehnte. Eine besonders große Freundschaft verband ihn mit
dem städtischen Gartenbaudirektor Friedrich Ries, dem Schöpfer des Karlsruher Stadtgartens.
Mit ihm schuf er den weithin bekannten Rosengarten, der später einer Bundesgartenschau
zum Opfer fiel.

Neben vielen Auszeichnungen und Orden, die er von seinem Gönner Großherzog Friedrich
I. von Baden erhielt, so den Orden des Zähringer Löwens, wurde ES. Meyer Ehrenmitglied
des Vereins bildender Künste von Karlsruhe. Für die Künstlervereinigung „Zunft Karlsruhe"
verfasste er besinnliche und humorvolle Lieder. Weitere Auszeichnungen kamen vom Badischen
Kunstgewerbeverein
sowie vom Gartenbauverein
Karlsruhe.
Für seine Verdienste erhielt
er 1895 von seiner
Geburtsstadt Kenzingen
die Ehrenbürgerschaft.

Seit seiner Ausbildung
am Lehrerseminar
galt seine besondere Liebe
dem Bodensee, insbesondere
dem Städtchen
Meersburg mit seiner
malerischen Altstadt.
Seit 1887 verbrachte er
hier bis zu seinem Tod

jedes Jahr vier bis sie- Franz Sales Meyer als Tourist (Privatbesitz).

45 Weitere Fachbücher waren über Schreinerei-, Schlosser-, Zimmermannskunst sowie Maler- und Steinhauerkunst. Erschienen sind des
Weiteren Bücher über Aquarellmalerei, Farben und Farbenharmonie, Feuerwerkerei, Bauformen u. a.

46 Nach den Anfangsbuschstaben seiner Vornamen F und S. Angelehnt ist sein Vorname Sales nach dem Mystiker und Kirchenlehrer
Fran ois de Sales (Franz von Sales), Patron der Schriftsteller, Journalisten u. a.

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