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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2022-24/0055
Franz Sales Bernhard Meyer

(1849 - 1927)

Ehrenbürger der Stadt Ken z in gen
Professor an der Kunst gewer beschule in Karlsruhe

Die Bürger der Stadt Kenzingcn haben am Hause Eisenbahnstraße 8 - dem Reichensteinsehe
n Haus - eine Geschichtstafel wahrgenommen, die am 19, Dezember 1987 der Heimat
- und Verkehrs verein, veranlaßt durch seine Arbeitsgemeinschaft für Geschiente und Landeskunde
, hat anbringen lassen. Diese Tafel ist dem Gedenken an Franz Sales Meyer gewidmet
, der am 9. Dezember 1849 in diesem Hause geboren wurde. Es wird seither sicher danach
gefragt, wer dieser Franz Sales Meyer war und warum nach fast 140 Jahren an ihn
erinnert wird. Ich habe ihn gekannt, und mich verbindet mit ihm die Erinnerung an einen
gütigen liebenswerten Mann, dessen Namen ich weitertragen darf und der mir meinen Berufs
weg vorgezeiehnet hat. Ich bemühe mich deshalb der heutigen Generation seiner Gehn
rtsstadt, die ihn ihren herausragenden Bürgern zuordnet, einen lebendigen Eindruck
von der Persönlichkeit vom Wirken und Schaffen meines Großvaters zu vermitteln» Er sagte
am Schluß des Vorwortes eines seiner vielen Fachbücher:

»Es ist nicht Mangel au Bescheidenheit, wenn die Sitte, von
sieh in der dritten Person zu reden, umgangen wird.
Es ist kürzer zu sagen »ich«, als zu sagen: Der Verfasser
dieser Zeilen Franz Sales Meyer (Jahrgang 1907)

Franz Sales Meyer wurde am 9, Dezember 1849 in Kenzingcn geboren* Sein Vater Georg
Meyer war dort Hauptlehrer und versah die kirchlichen Ämter des Messners und Organisten
. Er kam, wie seine Vorfahren, aus Riegel. Die Mutter Anna Maria geb. Weber .stammte
aus einer alteingesessenen Kcnzingcr Familie, in der sich die Namen Schwarz und Eschele
sowie Bit harz, Viccellio und Dörenbechcr finden. Der Taufpate meines Großvaters, der
Physik us und Medizinal rat Dr. Schwörer aus Riegel (1808 - 1890) übertrug seine eigenen
Vornamen Franz Sales aufsein Patenkind, Sie beziehen sich auf den Mitbegründer des
»milden Ordens der Salesiancr« Franz von Sales (1567). Der Rufname meines Großvaters
in seiner Familie war Franz; er wurde jedoch später von seinen Freunden, Kollegen und

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auch von seinen Schülern durch Abkürzung seiner Vornamen FS sprich EFES - genannt,
und er war unter diesem Begriff in Karlsruhe eine stadtbekannte Persönlichkeit*
Die jüngeren Geschwister von EFES, zwei Schwestern und zwei Brüder, starben wenige
Jahre nach ihrer Geburt. EFES war erst neun Jahre alt, als er den Vater verlor, der im Alter
von 37 Jahren starb.

Die Mutter war - obwohl gesundheitlich schwer leidend - eine strenge Erzieherin. Sie
drängte den Ihr, als einziges ihrer fünf Kinder verbliebenen Sohn zum Lehrerberuf, EFES
war geistig aufgeweckt, wißbegierig und lerneifrig, blieb dabei jedoch sich selbst überlassen
. Er erinnerte sich daran noch im Alter in einer seiner vielen launigen Plaudereien:
»Vor mir liegt der »Lahrer hinkende Bote« in der 127, Ausgabe. Mein Großvater selig hat
die Jahrgänge von 1821 ab besessen. Sie bildeten mit der Bibel, Zschokkcs »Stunden der
Andacht« und einem uralten Kräuterbuch, das gegen jede Krankheit ein Mittel wußte, die
gesamte Bibliothek* Ich habe mit elf Jahren das alles gelesen, weil ich nichts anderes zu
lesen hatte, bis ein gutmütiger Steuerpersequator mir einen Schiller lieh«.
EFES trat nach Abschluß seiner Kenzinger Schulzeit in das Lehrerseminar in Meers bürg
ein, wurde wegen seiner umfassenden Vorkenntnisse bereits in den 2. Lehrkurs eingewiesen

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und schon nach einem Jahr zur Verwendung im Schuldienst vorgeschlagen. Seine Mecrs-
burger Lehrer hatten seine außergewöhnlichen zeichnerischen und künstlerischen Begabungen
erkannt und rieten ihm zu einem Studium mit dem Berufsziel eines Gewerbeleh-

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