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Das Ergebnis der Redaktions Sitzungen seit Dezember 20IS : Abb. 1 ' Lilien Sie
jetzt in ihrer Hand! Die Stadtfuhrung haben wir im Folgenden dokumentiert
(Abb. 2 bis 4):
BM Guderjan begrüßte die Gaste und schenkte den beiden Ehrengästen jeweils
den neuen Bildband, herausgegeben von der Stadt Kenzinsen. Klaus Weber freute
sich über den guten Besuch und wünschte sich die Gaste als Multiplikatoren" füi
die geplante Publikation. Die PFORTE gilt als kulturelles/historisches Gedächtnis
der Stadt und die AgGL bedankt sich bei den anwesenden Akteuren für öle gelungene
Teamarbeit.
Im Laufe der Vorbereitungen zur Herausgabe Irene Epstein De Cous Autobioaiü-
phie in deutscher Sprache ergab sich schnell die Verpflichtung, die Lebensgeschichte
irr den entsprechenden historischen Zeitrahmen zu setzen. Das bedeutet ehrlichen
Dialog zwischen den Bürgern und vor allem den Generationen, was Antisemitismus
für die betroffenen Familien, die Kindel' bedeutete. Die Anonymität mu-s duicli-
biocken weiden, die Xanren vor dem Vergessen bewahrt und in Würde genannt
werden.
Am 23. Mal erinnerten wir uns an .."0 Jahre Grundgesetz für die Bundesrepublik
Deutschland". Endlich kann jeder Mensch aufsein Recht auf Menschenwürde
nach Art. 1 pochen. Die Rechte der Bürger nach den .,Kenzinger Freiheiten
(12S3}". der ..PaulskirchenVerfassung " (1849) oder der ..Weimarer Verfassung"
von 1919 standen dagegen leider nur auf dem Papier.
In Kenzingen lebten um 1900 ca 2.500 Menschen, davon 24 jüdischen Glaubens,
1933 waren es noch 5 Familien:
• Ludwig Dreifuss. Kaufmann mit einem Kurzwarerrladen in der Brotstr. 15, mit
fünf Kindern, davon besuchten vier die Höhere Bürgerschule in Kenzingen.
• Michael Epstein (= Großvater von Irene und Piedade). Kaufmann und Viehhändler
. Kirchplatz 17, sechs Kinder, davon besuchten fünf die Höhere Bürgerschule
.
• Moses Dreifuss. Offenburgerstr. 9. Handelsmann, vier Kinder, davon besuchten
drei die Höhere Bürgerschule.
• Alfred Weil, Roßmarkt 23 besuchte die Höhere Bürgerschule.
• Max (Höhere Bürgerschule) und Thekla Wolf.
Zum Rundgang gehörte es auch, Merrschenschicksale seit Gründung der St;idt
aufzuzeigen:
• 134S Judenverfolgung in Kenzingen.
• 1522 - 24 Wirren der Reformation. Kaplan Jakob Otter musste Kenzingen
verlassen und nach Strassburg gehen. Johannes Kruß, Kenzinger Stadtschreiber
wurde 1524 in seiner Stadt als ..Eizketzei" enthauptet, der erste Märtyrer
in Deutschland im Zuge der Reformation.
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