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Gruß wort des 1. Vorsitzenden
des Breisgau-Geschichtsvereins SchauinsLand e.Y,
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
Stadtjubiläen sind etwas Besonderes. Stadtjubiläen geben Anlass zum Feiern,
sie sind Anstoß für gemeinsames Engagement und bringen die Bürgerinnen und
Bürger einer Stadt zusammen. Stadtjubiläen sind im besten Sinne bürgerschaftliche
ebenso wie touristische Highlights, die der feiernden Kommune in vielfacher
Weise Gewinn bringen. Ein großer Gewinn ist zweifelsfrei, dass bei Stadtjubiläen
die eigene Stadtgeschichte in unterschiedlichen Aktivitäten eine herausragende
Rolle spielt. So zeigt sich gerade hier, wie mit dem Wissen über die eigene
Vergangenheit auch der Weg in die Zukunft geebnet wird. Wer weiß, woher er
kommt, kann auch bewusster sagen, wohin er will. Der Blick auf die Geschichte
der eigenen Stadt ist deshalb nie nur ein Blick in die Vergangenheit; er ist immer
auch Voraussetzung für den Blick auf die Zukunft. Deshalb ist Stadtgeschichte
wichtig. Deshalb sind Stadtjubiläen bedeutsam.
Kenzingen, vielfach als „Perle im Breisgau" gerühmt, feiert 775. Stadtjubiläum.
Damit blickt die Stadt auf eine bedeutende Historie zurück! 775 Jahre Stadt
Kenzingen sind 775 Jahre Menschen, Gebäude, Ereignisse, sind 775 Jahre Hochs
und Tiefs, sind Krieg und Frieden, sind erfolgreiche und schlimme Zeiten. Mit
775 Jahren Stadtgeschichte hat Kenzingen viel über sich und natürlich auch viel
über sich hinaus zu erzählen! In der Geschichte im Kleinen findet sich immer auch
die Geschichte des großen Ganzen. Kenzingen kann viel politische Geschichte
berichten - von Zeiten klösterlichen Besitzes im frühen Mittelalter, von seiner
Stadtgründung durch Rudolf II. von Usenberg und der Stadtherrschaft dieses im
Breisgau und Markgräfler Land bedeutenden Adelsgeschlechts, von über400 Jahren
Habsburger Herrschaft als Teil Vorderösterreichs und der Zeit im Großherzogtum
Baden bis in die heutige Zeit. Kenzingen kann in seiner Stadtgeschichte viel über
Kunst, Kultur und Religion berichten - von religiöser und klösterlicher Kunst,
von der alten Pfarrkirche St. Laurentius bis zisterziensischer Vergangenheit im
Kloster Wonnental, von der historischen Altstadt, von Denkmälern und so fort.
Vieles mehr über die Geschichte Kenzingens und seiner Ortsteile ließe sich sagen.
Dafür mag und soll das Stadtjubiläum Gelegenheit geben.
Dass so viel über Kenzingen gesagt werden kann, ist nicht zuletzt das große
Verdienst der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in
Kenzingen e. V. (AgGL), die sich nunmehr seit mehr als vier Jahrzehnten der
Kenzinger Geschichte widmet. Die AgGL forscht und vermittelt, sie pflegt und
bewahrt die Heimatgeschichte und ist mit ihrem Wirken selbst schon zu einem
wichtigen Stück Kenzinger Geschichte geworden. Von all dem kündet u. a. die
von Anfang an erschienene Zeitschrift „Die Pforte", die ihrerseits damit schon
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