Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 18
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Ab dem 13. Jahrhundert sind vom Bischof von Straßburg ausgehende Besitzungen
bei den Üsenbergern greifbar. Diese werden aus dem Erbe der Nimburger
vermutet4.

Die Vogtei über die breisgauischen Güter des Klosters Andlau ist 1284
erstmals belegt5. Außerdem wird den Herren von Usenberg die Vogtei über die
Breisgauischen Güter des Klosters Einsiedeln zugeschrieben, obgleich es für diese
keinen eindeutigen Beleg gibt. Ferner sind an dieser Stelle vogteiliche Rechte der
Herren von Usenberg, die von den Klöstern Alpirsbach und Murbach ausgingen,
zu erwähnen6. Die Beziehungen der Üsenberger zum Kloster Tennenbach waren
eng, sogar eine quasi-institutionelle Bindung ist wahrscheinlich7.

Die gewichtige Position der Üsenberger im hoch- und spätmittelalterlichen
Breisgau ist mit deren Stadtgründungen, nämlich Kenzingen (1249)8, Endingen
(zwischen 1284 und 1286)9 und Sulzburg (vor 1283)10 markiert. Mit der Gründung,
beziehungsweise Verlegung des Klosters Wonnental bei Kenzingen, wohl im Zuge
der Stadtgründung, werden Versuche der Üsenberger deutlich, ein Hauskloster mit
Grablege zu etablieren11. Um 1291/1292 kam es zu einer Linienteilung zwischen
den Vettern Hesso II. und Rudolf III. von Osenberg12, in die „obere" Herrschaft
mit dem Besitzschwerpunkt Endingen und in die „niedere" Herrschaft, mit den
Besitzungen in und um Kenzingen als Zentralpunkte13. Im 14. Jahrhundert ist eine
finanzielle Notlage beider Linien deutlich zu erkennen14. Mit dem Tode Agathas
von Usenberg, die im Jahre 1434 „den Zoll der Zeitlichkeit entrichtete"15 starb
das Geschlecht von Usenberg aus; im so genannten Mannesstamm bereits 1379.

Das Schenkenamt des Bistums Basel ist wohl das prominenteste und meist zitierte
Amt der Üsenberger. Hierbei handelt es sich um ein Hofamt, dem die Beschickung
der Tafel mit Getränken oblag.

Im Gegensatz zu anderen Bischofshöfen, wie zum Beispiel der des Bistums
Speyer16, existiert eine systematische Untersuchung der Hofamter für das Basler
Bistum nicht. Lediglich eine allgemeine Betrachtung des Basler Bischofshofes
liegt von Mathias Kälble vor17.

Erstmals postulierte Heinrich Maurer, das obere Schenkenamt des Basler Bischofs
sei um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert an die Üsenberger gelangt und an
deren Stammburg auf dem Üsenberg gebunden gewesen18. Obwohl er für seine
These weder Belege noch untermauernde Argumente anführte, ist ihm die jüngere
Forschung in diesem Punkte gefolgt19.

Maurer zufolge habe ein Lambert in der Zeit von 1090-1104 das obere
Schenkenamt innegehabt, ohne diese Aussage zu belegen. In ebendiesem suchte
er einen gleichnamigen Sohn jenes Lamberts, dessen Bruder Hesso eine Kapelle
in Eichstetten am Kaiserstuhl für sich und seines Bruders Seelenheil errichtete20

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