Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 31
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Die Usenberger als Gründer

von Burgen und Städten im Breisgau

Bertram Jenisch und Andreas Haasis-Berner

Die Üsenberger nahmen im 13. Jahrhundert einen hervorragenden Platz im
Herrschaftsgefüge des Nördlichen Breisgau ein.1 Sie traten im 12. Jahrhundert,
noch vor dem Herrschaftsausbau der Zähringer, als Verbündete des Basler
Bischofs in Erscheinung. Sie waren mit zahlreichen Basler Lehen ausgestattet:
der namengebenden Usenburg (abgegangen bei Breisach), dem Basler
Oberschenkenamt mit Mannschaften und Besitzungen im Kaiserstuhlgebiet, am
Tuniberg, im südlichen Breisgau und im Raum Freiburg. Ferner waren sie mit
dem Wildbann und Bergregal im Sulzburger Tal und der Klostervogtei in Sulzburg
belehnt.

Erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert findet man die Üsenberger in
zähringischen Zusammenhängen (erstmals als Zeuge in einer Urkunde von 1171).
In dieser Zeit gelang es den Üsenbergern, Eigenbesitz und die Vogtei über die
Besitzungen der Klöster Einsiedeln und Andlau auch ihre Position im nördlichen
Breisgau auszubauen. Später kam die Vogtei über die breisgauischen Besitzungen
der Klöster Murbach und Alpirsbach sowie spätestens seit dem ausgehenden
13. Jahrhundert des Bistums Straßburg hinzu.

Unter der Herrschaft der Brüder Burkard II. und Rudolf II. von Usenberg, die
seit 1231 die Herrschaft gemeinschaftlich verwalteten, erlebte die Familie den
Höhepunkt ihrer Macht, wobei sich die Interessen auf den nördlichen Breisgau
konzentrierten. Rudolf II. gründete 1249, ein Jahr nach dem Tod seines Bruders,
die Stadt Kenzingen. Als Rudolf II. 1259 verstarb, führte zunächst sein Neffe
Hesso IV. die üsenbergische Herrschaft alleine, bis 1271 Rudolfs gleichnamiger
Sohn in Erscheinung trat. Die beiden Vettern übten die Herrschaftsrechte
gemeinsam aus, bis 1291/92 eine Teilung der Herrschaft vollzogen wurde. Rudolf
bekam die "Niedere Herrschaft", die im nördlichen Breisgau lag. Sie umfasste
neben Kenzingen die Kirnburg, das Dorf Bleichheim, Dorf und Kirchensatz
Herbolzheim, Ober- und Niederhausen, Nordweil, Münchweier, Burg und Dorf
Weisweil, die Kirchensätze zu Burgheim und Kappel und den halben Wildbann
zu Sulzburg. Hesso IV. erhielt die "Obere Herrschaft" mit Endingen, das 1285/86
zur Stadt geworden war. Ferner Besitzungen in Forchheim, Eichstetten, Riegel,
Bahlingen, Bergen, Bischoffingen, Ihringen und weiteren Orten am Kaiserstuhl,
den Üsenberg, die Burgen Höhingen, Riegel sowie Schliengen, Sulzburg, die
Kirchensätze in Eichstetten und Hausen sowie das Jagdrecht auf dem Kaiserstuhl.2

Das Wappen der Herren von Üsenberg besteht aus einem weißen Flügel auf blauem
Grund. Bemerkenswert und in der bisherigen Forschung noch nicht beachtet ist

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