Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 32
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sein Auftreten in dem um 1300 entstandenen Wappenfries der Johanniterkommende
Hohenrain (Kt. Luzern). Es ist auch im Haus „Zum Tor" in Zürich dar gestellt.3
Welche Beziehungen zwischen den Herren von Usenberg und den Johannitern,
speziell in Hohenrain bestanden, kann an dieser Stelle nicht diskutiert werden.
Von dieser bedeutenden Familie, die über einen langen Zeitraum die Geschicke
des Breisgaus mitprägte, bleiben als Hinterlassenschaft ihre zahlreichen Burgen
und ihre bis heute bestehenden Stadtgründungen.

I. Burgen der Usenberger
Isenburg (Breisach am Rhein)

Der Isenberg lag etwa einen Kilometer nördlich des Breisacher Münsterberges
in Insellage östlich des Hauptstroms des Rheins und westlich eines Nebenarmes.
Seine ovale Grundform erstreckte sich etwa 280 m in die Länge und 100 m
in die Breite. Die Üsenberger als Geschlecht sind in Breisach seit dem späten

II. Jh. fassbar. Weite Verbindungen nach Burgund und Cluny sowie zu kirchlichen
Institutionen brachten sie in den Dienst des Basler Bischofs, der ihnen vermutlich
im 11. Jh. den Üsenberg als Lehen übertrug.

Wahrscheinlich erbauten sie auf dem Inselberg eine Befestigungsanlage, nach
dessen Name sich das Adelsgeschlecht benannte. Laut Zettler wäre es möglich,
dass die Üsenburg im 11. und 12. Jh. den Verwaltungssitz für den Handelsplatz
Breisach darstellte. Eine urkundliche Erwähnung der Burg liegt mit einer
Besitzbestätigung des Papstes aus den Jahren 1180/85 vor. Uber die Bebauung
lässt sich keine Aussage machen, da bereits um 1250 der herrschaftliche Sitz nur
noch als Burgstall genannt wird. Auch die ältesten Abbildungen zeigen lediglich
Mauer Stümpfe, die im Nachhinein keiner Epoche zugeordnet werden können.
Merians Plan aus der „Topographia Alsatiae" zeigt allerdings topographische
Details, die eine ungefähre Vorstellung von den Verteidigungsstrukturen auf dem
Berg entstehen lassen (Abb. 1): Die Ostflanke wird durch eine mehrfach gezackte
Mauer befestigt und ist durch Geländeeinschnitte, die Zettler vorsichtig als
Halsgräben anspricht, in drei Abschnitte unterteilt. Dadurch entstanden wohl zwei
kleinere Kuppen im Norden des Berges und eine lang gestreckte im Süden. Zettler
geht davon aus, dass die Kernburg auf den nördlichen Kuppen zu lokalisieren sei
und das Gelände zusätzlich auch Raum für eine Vorburg bot.4

Im 17. Jh. wurde der Usenberg im Zuge des Festungsbaues von Breisach abgetragen;
heute hat sich lediglich der Flurname im Bereich eines Gewerbegebietes nördlich
der Stadt erhalten.

Burg Höhingen (Vogtsburg-Achkarren)

Die schriftliche Überlieferung zur Burg Höhingen ist recht überschaubar. Die älteste
Nennung der Burg stammt aus dem Jahr 1259. Damals gehörte sie den Herren von
Üsenberg, die hier jedoch nicht wohnten, sondern einen Verwalter eingesetzt hatten.

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