Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 37
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Riegel

Riegel liegt an der Engstelle zwischen dem nordöstlichen Ausläufer des
Kaiserstuhls und den Emmendinger Vorbergen. Hier zwängt sich auch die Elz, die
kurz zuvor das Wasser von Glotter und Dreisam aufgenommen hat und somit die
Freiburger Bucht entwässert, durch. An dieser topographisch herausgehobenen
Stelle entstand im 12. Jahrhundert auf dem St. Michaelsberg eine frühe Burg
(Abb. 4). Als Burgherren treten die Herren von Roggenbach als zähringische
Dienstmannen in Erscheinung. Im frühen 13. Jahrhundert (belegt 1238) gelangt

• • • • • •

die Burg an die Herren von Usenberg. Es gibt Überlegungen, dass die Usenberger
als Vögte schon längere Zeit den Einsiedler Fronhof im Dorf Riegel verwaltet
hatten. Denn auch an der Burg hafteten Rechte des Klosters Einsiedeln in und
um Riegel (z.B.in den heute wüstgefallenen Ort Nidingen, südwestlich von
Kenzingen). Aus diesem Grund stellt der Besitz von Burg und Zubehör einen
deutlichen wirtschaftlichen Zugewinn dar, vor allem aber eine Zunahme an
Einfluss und Ansehen. Bei der 1291 erfolgten Teilung der Üsenberger Herrschaft
fiel Riegel an die Burkhard III. von Usenberg und somit an die Obere Herrschaft.
Mit dem Verkauf der Burg und des Dorfes Riegel an Johann Snewlin im Hof im
Jahre 1356 endet nach über 100 Jahren die Zeit der Üsenberger Herrschaft in
Riegel.10

Schlossberg oberhalb Sulzburg

Die Burg auf dem Schlossberg wurde im frühen 13. Jahrhundert von den Herren
von Usenberg zur Sicherung der Bergwerke und des Marktfleckens Sulzburg
im Sulzbachtal errichtet. Die heute abgegangene Burg liegt auf dem hohen
Bergvorsprung nördlich des Sulzbaches über dem ehemaligen Klosterbezirk von
St. Cyriak (Abb. 5). Obwohl nur wenig sichtbares Mauerwerk an den Bergkanten
zur Talseite hin sichtbar ist, ist die Anlage im Gelände deutlich ablesbar. Ein
rechteckiges Geviert wird vom rückwärtig ansteigenden Klosterwald, durch einen
tiefen Halsgraben abgetrennt. Westlich, etwas tiefer ursprünglich eine Vorburg,
die ganz verschwunden ist. Das Gelände unterhalb der Burganlage ist mit Reben
bewachsen. Dieser Weinberg ist schon auf dem Stadtgrundriss von Merian aus
dem 17. Jh. verzeichnet. Bei den Geländebegehungen 1988 fand Heiko Wagner
neben keramischen Funden des Spätmittelalters auch den Griff einer römischen
Kasserolle aus. Das Fundstück weist zumindest auf eine Begehung zu dieser
Zeit hin. Mitte Dezember 2013 wurde mit dem Radarsystem das Plateau des
Schlossberges sowie der messbaren Bereiche in dessen Umfeld vermessen, um
Hinweise auf die Burganlage und dessen Wirtschaftshof zu erhalten. Die nördliche
Umfassungsmauer zeigt sich bis in Tiefen von etwa 0,60 m als gut erhaltenes,
knapp 30 m langes Element der ehemaligen Burganlage. An dessen westlichem
Ende schließt sich ein etwa 3,0 x 2,5 m großes Fundament an, dessen Umrisse in
einer Tiefe von etwa 0,86 m zerfließen. Neben meist 1,5 m dicken Mauern fallt
im südlichen Bereich des Plateaus ein 3,5 m mächtiges Fundament auf, das als

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