Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 50
(PDF, 79 MB)
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Der Halsgraben, der die Oberburg von den Vorwerken trennte, war vermutlich
wesentlich schmäler. Die Untersuchung ergab, dass die südliche Hanglage des
Halsgrabens durch Steinbrucharbeiten und zur Gewinnung von Baumaterial
abgetragen und dadurch der Halsgraben von ursprünglich 12 bis 14 m Breite,
auf 40 m erweitert wurde. In welcher Zeit der Hang als Steinbruch (Bild
Kartengrundlage: Schraffur) verwendet wurde, ist bis heute unklar. Vermutlich
wurden die Steinbrucharbeiten im 18. oder 19. Jh. durchgeführt. Zu den jüngeren
Bauelementen der Burganlage gehören die Gebäudeteile in der westlichen
Unterburg. Diese wurden vermutlich im späten 14. oder beginnenden 15. Jh.
errichtet. Den unteren Burghof umschließt im Norden und Westen eine schmale
Schildmauer. Unterhalb der westlichen Schildmauer fallt das Gelände nur sehr
sanft ab, weshalb im Mauerwerk des Erdgeschosses zur Verteidigung sogenannte
Schlüsselschießscharten eingebaut wurden. In der umfassenden Schildmauer
befinden sich im Nordwesten sichtbare Kellergeschosse eines vermutlichen
Wirtschafts- oder Gesindehauses (5). Hinter der nördlichen Schildmauer liegt ein
Untergeschoss (6), das eventuell als Zisterne anzusprechen ist.

An der Westseite des Palas wurde ein nicht definierbarer Gebäudeteil angebaut.
Innerhalb dieses Gebäudes liegt an der südlichen Mauer eine Wasserrinne, die
beginnend neben dem Toreingang nach Westen verläuft und am Ende nach Norden
in diesem Raum abknickt. An der westlichen Außenseite des Gebäudeteils wurde
ein Mauerwerk mit zwei Mauerstützen angebaut, das in nördliche Richtung
hangabwärts verläuft. Vermutlich diente dieser Bereich als Treppenaufgang von
der Unter- in die Oberburg.

Herkunft des Namens Kirnburg

Der Berg, auf dem die Kirnburg steht, heißt Kirnhalde. Ein lang gezogener
Bergrücken, der nach Westen sanft und nach Osten steil abfallt. Er gab der Burg
ihren Namen. Auf der östlichen Seite des Kirnbachtals liegt die gleichlautende
Kirnhalden. Im westlichen Bereich vom Erzbuck und Holderau fanden sich die
ersten Mühlsteine an ihrem Entstehungsort (Abb. 3). Interessant ist die Tatsache,
dass das alte mittelhochdeutsche Wort für Mühlstein Kürn, Kürne und später Kirn
heißt. Die Kirnburg wird erstmals urkundlich am 16. November 1219 als Castro
nostro Kvrinberc in prima porta supiori (in der Burg Kvrinberc oberhalb des
Tores) erwähnt.

Die Geologie des Buntsandsteines in seiner etwa 200 m mächtigen Schichtabfolge
stellt den Hauptteil der Gesteine im Bleichtal dar, sie überdecken die darunter
liegenden gründig angewitterten Gneise. Eine Vielzahl von Steinbrüchen
befinden sich in der Schicht des sogenannten Bausandsteins, der eine Mächtigkeit
von etwa 70 m aufweist. Nach oben hin schließen zwei etwa 15 m starke
Buntsandsteinschichten die gesamte Schichtfolge ab. Hierbei handelt es sich um

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