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Abb. 5: „Castri Chornberc", im Volksmund Kastenbuck genannt um 1200, Blick nach Südost ins
Kirnbachtal. 3-Rekonstruktion Hans-Jürgen van Akkeren, 2020.
Im Jahre 1219 ist Rudolf I. von Usenberg als andlauischer Vogt belegt. Es wird
vermutet, dass sich die Vogteirechte über die andlauischen Besitzungen im
Breisgau schon länger in seinen Händen befunden haben (Beleg mit der Nennung
Burkard von Usenberg 1203 castri Chornberc = Kastenbuck, Abb. 5). Vermutlich
wurde der Bau der Burg Kürnberg (heute Kirnburg) bei Bleichheim erst möglich,
nachdem er die Vogteirechte des Klosters Andlau um 1200 übernommen hatte.
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Rudolf I. von Usenberg (Abb. 4) ist vermutlich der Erbauer der Kirnburg, die
am 16. Nov. 1219 als Castro nostro Kvrinberc in prima porta supiori erstmals
urkundlich erwähnt5 6 7 ist. Außerdem besaßen die Üsenberger im 13. Jh. Lehen
des Bistums Straßburg, welche die Grafen von Nimburg an das Bistum für die
Teilnahme des Kreuzzugs um 1200 verkauften. Zu diesen Lehen gehörten die
Orte Herbolzheim, Weisweil, sowie ein Hof in Riegel. Zu den Lehen des Bistums
Straßburg im Elsass zählten die Dörfer Hunesfeld und Münchweier, sowie in
Munzingen die Vogtei über den Fronhof.
Teilung der Herrschaft Üsenberg
Um das Jahr 1290 kam es zur Teilung der üsenbergischen Herrschaft unter den
Vettern Rudolf III. und Hesso IV von Usenberg. In der Forschung wird die Teilung
als „Obere" und „Untere" Herrschaft bezeichnet. Die Teilung der Herrschaft ist
jedoch erst 1331 durch einen Schiedsspruch zwischen Hugo von Üsenberg und
Günter von Schönau einerseits und Jakob von Neuenfels andererseits belegt.
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