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Zur „Niederen Herrschaft", welche Rudolf III. erhielt, zählten die Stadt Kenzingen
und die Burg Kvrinberc, Altenkenzingen, Münchweier, Herbolzheim, Bleichheim,
Nordweil, Bombach, Hausen (heute Rheinhausen), Dorf und Burg Weisweil, der
halbe Wildbann zu Sulzberg und die Kirchensätze zu Bergheim im Elsass und
Kappel am Rhein.
Hesso IV. von Usenberg erhob das Dorf Endingen 1285/86 zur Stadt, um sich
einen neuen Herrschaftsmittelpunkt in seiner „Oberen Herrschaft" zu schaffen.
Auch Sulzburg wurde durch ihn Ende des 13. Jh. zur Stadt erhoben. Seine Söhne
Burkhard III. und Gebhard gerieten mit der Stadt Freiburg in einen Konflikt. Beide
gelobten am 28. Sept. 1314 in Zukunft keine weiteren wehrhaften Bauten mehr
in Eichstetten zu errichten. Ein Jahr später erwarben sie von ihrem mutmaßlichen
Verwandten Ulrich von Eichstetten die Burg.
Zu Beginn des 13. Jh. gerieten die Üsenberger mit den Herren von Falkenstein
in einen Konflikt. Der Rechtsstreit um die Vogtei des Dorfes Bickensohl führte
zu dem sogenannten Kaiserstühler Krieg. Auf der Seite der Üsenberger stand die
Stadt und die Bürger von Endingen, auf der Seite der Falkensteiner befanden sich
die Herren von Endingen (Kohler), Graf Konrad von Freiburg, sowie die Bürger
der Stadt Freiburg. Während des Verlaufs der Auseinandersetzungen wurden die
Herren von Endingen von den Üsenbergern erschlagen, weshalb ihnen 1322 eine
beträchtliche Sühnezahlung auferlegt wurde. Gebhard von Usenberg, Domherr zu
Straßburg, wurde deshalb nach England in die Verbannung geschickt4.
Herrschaftssitze und Stadtgründungen der Üsenberger
Zu den prominenten Burgen im mittelalterlichen Breisgau zählen neben der Burg
Kurinberc (1219) bei Bleichheim, die Burg Usenberg (1180 Castrum de Husenberch
cum tota augiä) nördlich von Breisach, die Burg Höhingen (Besitz der Üsenberger
erlangt zwischen 1259 u. 1306, 1336 belegt) bei Achkarren und die Burg Riegel
(Ersterwähung 1180, ab 1238 Besitz der Üsenberger) auf dem Michaelsberg.
Weitere Burgen, die sich im Besitz der Üsenberger befunden haben, sind ab 1207
das Wasserschloss Entenstein in Schliengen8, Burg Weisweil (Besitz des Friedrich
von Usenberg 1349 belegt), Burg Eichstetten (1356 als Burgstall erwähnt), die Burg
Wasenweiler als Lehen des Klosters Murbach vor 129710, ein festes Haus excepta
o
una mansione Burchardi de Usenberch auf dem Eckardsberges bei Breisach (1185
erwähnt11) und die Burg Neuershausen zu Beginn des 13. Jh.10. Eine weitere Burg,
die sich im Besitz der Herren von Üsenberg befunden haben könnte, ist die Koliburg
bei Endingen. Hier existiert die These, dass die Koliburg den Üsenbergern zu Lehen
gegangen ist. Ob die Üsenberger die Burgen in Sulzburg und Ballrechten-Dottingen
besaßen, lässt sich nach derzeitigem Forschungsstand nicht beantworten4.
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