Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 61
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Dem Magistrat - er tagte im Interesse des Gemeinwohls im repräsentativen
Obergeschoss - oblag nun auch die Kompetenz eines Wirtschaftsausschusses.
Das öffentlich zugängliche Erdgeschoss, das von Zeit zu Zeit seinem Zweck
angepasst wurde, diente zeitweilig als Kornspeicher. Vor dem Rathaus befand
sich die Waage, vom Eichamt observiert, ein Symbol der Gerechtigkeit. Brunnen
dienten als Tränke und machten sich an Markttagen als Fischbassin verdient.

Dass Kenzingen als eine Stadt christlichen Gemeinlebens gegründet wurde,
erklärt sich einmal aus Rudolfs Sympathie für das Kloster Wonnental und
kommt zum anderen nachhaltig in der St. Laurentiuskirche zum Ausdruck, die
zwar abseits der Hauptstraße hinter dem Rathaus steht, aber mit ihren beiden
Türmen das Ortsbild bestimmt. Sie ist in ähnlicher Position wie das Freiburger
Münster in einem Zuge mit dem Ausbau der Stadt ausgeführt worden, zunächst
in romanischen und gotischen Formen, bis sie später teilweise umgebaut und im
Innern barockisiert wurde.

Wenn hin und wieder auf Freiburg angespielt wird, ist das aufgrund überzeugender
Bezugsmomente durchaus sinnfällig. Vieles ist vergleichbar, der Charakter der
Marktstraße und die erwähnte Lage der Kirche zum Beispiel, und nicht zuletzt das
Straßenkreuz, das sich gemeinhin als ein besonderes Merkmal der Zähringerstädte
im Bewusstsein hält - obschon sich die Forschung inzwischen von diesem
mystifizierten Gedanken verabschiedet hat. Auch in norddeutschen Landesteilen
gibt es mittelalterliche Städte, die nach Gesichtspunkten einer Windrose angelegt
sind, wobei man vorzugsweise an der Schnittstelle der Achsen Platz für einen
Markt ausgespart hat. Einen ausgesprochenen Marktplatz gibt es in Kenzingen
nicht. Die Hauptstraße mit ihrem Rathaus ist den Bürgern der Stadt Forum und
Geschäftszentrum zugleich.

• • • •

Abb. 3: Der Usenbergbrunnen um die Mitte des 19. Jahrhunderts im Zentrum des „Usenberger
Kreuzes", Lithographie von Valentin Spiess, um 1860. Quelle: Die Geschichte der Stadt Kenzingen
, Bd. 1, S. 224, Stadt Kenzingen, 1998.

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