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tungen, allen voran von den Usenbergern. Rudolf IL und Hesso von Usenberg
erlaubten dem Kloster beispielsweise 1256, zum Seelenheil ihrer Vorfahren, eine
Mühle an der Elz zu bauen.24 Im Januar 1265 nahmen Markgraf Heinrich von
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Hachberg, Walther von Geroldseck und Hesso von Usenberg die Äbtissin und
den Konvent des Klosters Wonnental sowie deren gesamten Besitz in ihren besonderen
Schutz und festigten damit dessen wirtschaftliche Grundlage.25 Der Besitz
des Klosters wuchs in den folgenden Jahrzehnten stetig, die Schenkungen
an Wonnental, insbesondere Jahrzeitstiftungen und Schenkungen zum Klostereintritt
, nahmen zu und bis zum Beginn es 14. Jahrhunderts verfügte Wonnental
über Gebäude und Zinseinnahmen in der Stadt Kenzingen und den umliegenden
Gemarkungen.26 1269 wird mit Adelheid auch erstmals eine Äbtissin namentlich
genannt, die jedoch noch nicht selbst siegelte. Die Verkaufsurkunde für einen
Kenzinger Bürger wurde nach wie vor vom Tennenbacher Abt besiegelt.27 Das
älteste überlieferte Äbtissinnensiegel findet sich schließlich an einer Urkunde aus
dem Jahr 1305, mit der die Äbtissin und der Konvent einem Bechtold Schlecheler
ein Haus zum Erblehen gaben.28 Auch hier siegelte neben der Wonnentaler Äbtis-
sin der Tennenbacher Abt mit. Unter Äbtissin Agnes, deren Siegel erstmals 1311
belegt ist, wurden dann auch einige Urkunden ausgestellt, die lediglich von der
Wonnentaler Äbtissin besiegelt wurden. Damit wird deutlich, dass diese nun auch
eigenständig, ohne das Zutun des Vaterabtes Geschäfte abschloss.29 Auch nach
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dem Tod Rudolfs II. von Usenberg im August 1259 blieben die Usenberger die
wichtigsten Stifter und Schenker an Wonnental. Beim Begräbnis seines Onkels in
Wonnental am 26. August 1259 bestätigte Hesso IV. die Schenkung des Hofes und
Patronatsrechts zu Amoltern, die Rudolf II. 1248 getätigt hatte.30
Spätestens Anfang des 14. Jahrhunderts hatte die Familie auch nachweislich
Angehörige in Wonnental: 1305 schenkte Hesso IV von Usenberg, kurz vor
seinem Tod, seinen Schwestern Anna und Else, Klosterfrauen zu Wonnental,
Zinsen zu Oberhausen, die nach deren Tod dem Kloster gehören sollten.31 Aber
auch andere Familien treten als rege Gönner des Klosters auf, so beispielsweise
die von Geroldseck, die von Rappoltstein, die von Schwarzenberg oder die
Kenzinger Familie der Zollern. Letztere waren nicht nur durch die Ehe zwischen
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Beata Zollerin und Hugo von Usenberg mit den Usenbergern verbunden,2
sondern stellten mit Cecilia Zollerin Anfang des 14. Jahrhunderts auch eine
Wonnentaler Äbtissin.33 Den größten Teil seiner Besitzungen und Einnahmen
erlangte das Kloster durch Jahrzeitstiftungen, unter anderem der oben genannten
Familien, aber auch zahlreicher Kenzinger Bürgerinnen, durch Schenkungen
zum Klostereintritt oder durch Schenkungen von Familienangehörigen
zugunsten der Versorgung einzelner Nonnen. Wie im oben beschriebenen Fall
der Zinsschenkung Hessos von Usenberg an seine Schwestern Anna und Else,
fielen diese Schenkungen nach dem Tod der Nonnen nicht weg, sondern kamen
dem Kloster zugute. Die Urkundenbestände des 14. Jahrhunderts bezeugen auch
zahlreiche Käufe und Verkäufe von Klosterfrauen selbst, die nun als wirtschaftlich
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