Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 91
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Günterstal, Wonnental und Marienau -

Drei Frauenzisterzen der Filiation Tennenbach1

Maria Magdalena Rückert
Einführung

Die Einhaltung der Klausur war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine der
Grundvoraussetzungen für die Aufnahme von Frauengemeinschaften, die nach
apostolischem Vorbild leben wollten, in den strengen Zisterzienserorden. So war
es wohl auch bei den drei Frauenkonventen Günterstal (bei Freiburg), Wonnental
(bei Kenzingen) und Marienau (bei Breisach) am südlichen Oberrhein, die
zwischen 1233 und 1268 Anschluss an die Zisterzienser fanden und über Lützel
zur Filiation von Morimond gehörten.2

Im Zentrum der folgenden Ausführungen soll die Gründung und die Inkorporation
der drei Frauenkonvente in den Zisterzienserorden stehen. Dabei ist sowohl nach
der Rolle der Vateräbte im Rahmen von Seelsorge und Wirtschaftsweise als auch
nach Handlungsspielräumen der geistlichen Frauen zu fragen, die eben prinzipiell
an die Klausur gebunden waren.

Gründung der Frauenklöster und Inkorporation in den Zisterzienserorden

Die Gründungsumstände der drei Frauenklöster lassen sich nur schwer fassen, da in
keinem der Fälle eine Gründungsurkunde überliefert ist und Klosterchroniken erst
aus der Neuzeit überliefert sind. Aus wenigen frühen Urkunden und den Statuten
des Generalkapitels der Zisterzienser müssen die Anfange der Niederlassungen,
die offenbar alle auf lose Frauengemeinschaften zurückgingen, rekonstruiert
werden. Diese wurden erst in einem zweiten Schritt reguliert und zu Mitgliedern
des Zisterzienserordens, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine große
Anziehungskraft auf die Frauen ausübte3.

1. Günterstal (Abb.l)

Als erstes der drei Klöster begegnet uns Günterstal in den Quellen. Am
gleichnamigen Ort besaß das Schwarzwaldkloster St. Peter zwischen 1111 und
1122 einen Hof und errichtete dort eine dem heiligen Matthias geweihte Kapelle.
Hier soll um 1221 eine gewisse Adelheid zusammen mit ihrer Schwester Berta und
anderen adligen Frauen eine klösterliche Gemeinschaft in der Nähe der Burgruine
Kiebenfels gegründet haben, deren materielle Grundlage durch Günter, den Vater
Adelheids, gesichert wurde.4 1224 weihte der Konstanzer Bischof Konrad von
Tegerfelden (1209-1233) einen Altar und das noch unvollendete Klostergebäude.

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