Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 102
(PDF, 79 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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von Merzhausen erscheint. Sie ist ein Beispiel dafür, dass die Frauen bei ihren
Rechtsgeschäften zwar männliche Unterstützung aus der Mutterabtei erhielten,
dennoch aber selbst aktiv an den Rechtgeschäften beteiligt waren.

Fazit:

In der Zusammenschau der drei hier behandelten Frauenzisterzen lässt sich
Folgendes festhalten: Günterstal, Wonnental und Marienau gehen auf Sammlungen
geistlicher Frauen zurück, die aus „wilder Wurzel" gegründet wurden. Erst nach
Verlegungen und Umzügen an für ein Leben in Klausur geeignete Orte fanden sie
Anschluss an den Zisterzienserorden Abb. 7).

Die Ausübung der cura monialium durch die Äbte von Tennenbach und Lützel wird
in den Quellen v. a. im wirtschaftlichen Bereich sichtbar. Neben der Festlegung
der Mitgliederzahl der Konvente wird dies an der Bestellung von Prokuratoren
und anderem männlichen Personal für die Frauenklöster ebenso deutlich wie an
der Ausstellung und Besiegelung von Urkunden, die teilweise in der Mutterabtei
geschrieben wurden.

Dass auch die Frauen beim Wirtschaften Spielräume hatten, zeigt der Kontakt,
den sie zu Verwandten und einflussreichen Stifterkreisen pflegten ebenso wie
ihr Auftreten vor Gericht oder bei der Beurkundung von Rechtsgeschäften. Das
Günterstaler Urbar ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie weit die Sorge des
Vaterabts ging. Es zeigt aber auch die Handlungsmöglichkeiten der Klosterfrauen
auf, die eben nicht alles den von ihm bestellten männlichen Amtsträgern
überließen. Gerade im Bereich der pragmatischen Schriftlichkeit lässt sich aber
auch die Einbindung der Frauenzisterzen in die Filiation ablesen, die nicht zuletzt
zu ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte beitrug.

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