Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 118
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Außerdem sind mehrere Angehörige der Familie als Nonnen in Wonnental belegt.
Anna und Else, Schwestern Hessos II. von Usenberg, sind in einer Urkunde von
1305 als Klosterfrauen zu Wonnental bezeugt, eine Beatrice, Schwester Hugos
und Friedrichs von Üsenberg, für das Jahr 1343.52 Burgers Chronik nennt für
den Zeitraum 1316-1344 eine Adelheid von Usenberg, Beata und Anna von
Üsenberg für die Zeit um 1350, abermals eine Adelheid von Üsenberg in den
Jahren 1377-1379 und eine Elisabeth von Üsenberg im Jahr 1393.53 Letztere
ist im Jahr 1381 als Seelgerätin des Klosters bezeugt.54 Mit Anna von Usenberg
stellte die Familie in den Jahren 1359-1362 sogar eine Äbtissin in Wonnental.55
Auch im Urkundenbestand und im Zins- und Güterbuch des Klosters tauchen die
Üsenberger mit zahlreichen Jahrzeitstiftungen und Schenkungen auf. Ein Eintrag
im Zins- und Güterbuch nennt eine Beata Zollerin als Ehefrau des Hugo von
Üsenberg.56

Es bestanden also familiäre Beziehungen zwischen den Üsenbergern und der
Kenzinger Familie der Zoller, denen bereits frühere Verbindungen zwischen
den beiden Familien vorausgingen: Ein Ulrich Zoller, Ritter zu Kenzingen, tritt
bereits im 13. Jahrhundert im Umfeld der Üsenberger auf.57 Wie die Üsenberger
hatten auch die Zoller von Kenzingen im 14. Jahrhundert mehrere Angehörige in
Wonnental und mit Cecilia Zollerin ist für das Jahr 1316 ein Mitglied der Familie
als Äbtissin belegt.58 Diese lange gewachsenen Beziehungen und insbesondere
die Ehe zwischen Beata und Hugo, die in etwa in den gleichen Zeitraum wie
die Entstehung des Graduale fallt, dürfte der Grund dafür sein, dass die beiden
Familien gemeinsam im Graduale auftauchen: Zum Fest Johannes Evangelista
findet sich neben der Figur mit dem üsenbergischen Wappen nämlich noch eine
zweite Figur, die mit dem Wappen der Zoller von Kenzingen ausgezeichnet
ist. Damit wird nicht nur ihre Verbundenheit zum Kloster signalisiert, sondern
die beiden Familien werden als Einheit präsentiert. Wonnental bildete einen
gemeinsam geteilten Raum, in dem Angehörige beider Familien miteinander
lebten und gemeinsam das Gedenken beider Familien aufrechterhielten.

Die von Schwarzenberg

Ebenfalls in familiärer Beziehung zu den Üsenbergern standen die von
Schwarzenberg, die mit ihrem Wappen zum St. Nikolaustag (6. Dezember)
aufgenommen wurden. In einer Urkunde vom 11. Februar 1306 bezeichnet Hugo
von Usenberg Heinrich von Schwarzenberg als miner swester man. Anders als
im Fall der Zoller von Kenzingen, spiegeln sich diese familiären Beziehungen
jedoch nicht im Graduale wider, die Figur mit dem Schwarzenberger Wappen
steht allein. Die Familie stand schon seit dem 12. Jahrhundert in Verbindung mit
dem Mutterkloster Tennenbach und ist seit dem frühen 14. Jahrhundert im Umfeld
der Üsenberger und Kenzingen nachgewiesen: mehrfach treten Angehörige der
Familie in Urkunden Hessos und Burkhards von Üsenberg auf.60 Gleichzeitig tritt
die Familie auch als Stifterin in Wonnental auf.

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