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Zwischen dem 19. und 25. Oktober fand ein tagelanges Ringen um die Linie
Herbolzheim, Kenzingen, Waldkirch, Bleibach, Heuweiler und Gundelfingen
zwischen den Armeen statt. Entsprechend angespannt und angstvoll muss die
Lage für die Nonnen gewesen sein.
Jedoch hatte es in diesen Tagen stark geregnet und die Flüsse Schutter, Unditz,
Bleiche und Elz waren über die Ufer getreten. Das Kloster lag aufgrund der leicht
erhöhten Lage wie ein Wasserschloss oberhalb der überschwemmten Wiesen -
beschützt und sicher durch einen großen See.
Osterreich schloss schließlich nach Gebietsverlusten am 17. Oktober 1797
Frieden, jedoch erhielt die Äbtissin bereits am 26. November erneut Forderungen
nach Hafer und Heu. Zusätzlich erhielt das Kloster am 5. Februar 1798 eine
Aufforderung, es solle die Steuerrückstände der Jahre 1794 bis 1797 unverzüglich
bezahlen. Am 6. Mai dann die Mahnung den Hafer und das Heu an das Freiburger
Magazin zu senden. Entsprechend erschöpft müssen das Lager, die Kasse des
Klosters und die Frauen gewesen sein.
Kurz daraufbrachen die Kämpfe erneut aus, verschonten jedoch dieses Mal den
Breisgau. Dennoch hatte das Kloster im April 1800 und im März 1801 Verpflegung
für die französische Armee unter dem General Moreau zu leisten. Nachdem der
Frieden am 9. Februar 1801 beschlossen war, kehrte die siegreiche französische
Armee durch den Breisgau zurück nach Frankreich. Folgende Auflistung findet
sich in den Quartiernotizen des Klosters: "1801, März 17. - 21. Einquartierung:
Herr Commandant, seine Frau (!), Offizier, 5 Mann Fahnenwacht, in 5 Tagen
30 Maß Wein. Dazu am 17. 6 Lichter, 12 Rindfleisch und am 18. 2 Bouteillen
Kirschwasser. März - 2. April. Zwei Offiziere und ein Frauenzimmer, 2 Pfd.
Zucker und 2 Pfd. Kaffee. 2. - 8. April. Ein Offizier und eine Frau".
Der Reichsdeputationshauptschluss vom 14. März 1803 beschloss die
Säkularisation von Stiften und Bistümern. Einige der Stifte nahe dem Kloster
Wonnental wurden daher alsbald aufgelöst, da sie nun auf badischem Boden
standen. Der Breisgau fiel an das Herzogtum Modena-Breisgau, daher entging
das Kloster Wonnental zunächst der Säkularisation. Maria Benedicta Krebs wollte
dennoch dem Schicksal vorbeugen und eine Schule für Mädchen errichten. Für
das Vorhaben erhielt sie seitens der Regierung schriftliche Unterstützung. Am 27.
Oktober konnte der Lehrer Josef Keller bereits zwei Professfrauen dem Lehramt
zur öffentlichen Lehrprüfung vorstellen. Auch der Entwurf des Schulgebäudes
vom Bombacher Maurermeisters Schwarz war schließlich final. Jedoch wurden
die Bauarbeiten nicht mehr aufgenommen und zu einem Schulbetrieb kam es
wohl nicht mehr.
1805 ging auch der Breisgau an Baden und die Säkularisation wurde in dem
neuen Gebiet fortgesetzt. Beschlossen war dies bereits im Januar, noch bevor
der Breisgau am 15. April 1806 offiziell und feierlich an Baden übergeben
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