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Zunftareal
Das Zunftareal umfasste zwei größere Anwesen, durchgehend bis
zur Mühlestraße. Im Gebäude an dieser Straße befand sich im Erd-
geschoss der Sitzungssaal der Zünfte. Auch Sitzungen des Stadtrates
fanden hier statt. Im hinteren Haus lagen die Zunftstube und
einige Räume zur Beherbergung durchziehender Wandergesellen.
Beide Häuser hatten Schankgerechtigkeit.
In den Zunftsitzungen wurden bei geöffneter Zunftlade, in der
man die Rechte der Zünfte aufbewahrt, die anfallenden Probleme
behandelt und entsprechende Entscheidungen gefällt.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde im Zunfthaus die Stadtschreiberei
eingerichtet. Lange Zeit war für das Gebäude der
Name "Alte Kanzlei"gebräuchlich.
Das Gewerbegesetz von 1862 löste die Zünfte auf, betroffen waren
178 Handwerksmeister.
Heimat- und Verkehrsverein e.V. Wenzingen Z007
V
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Abb. 4: Tafel „Das Zunftareal" auf dem „Kenzinger Geschichtsweg". Herausgeber: Heimat- und
Verkehrsverein Kenzingen e.V., 2009.
Tabelle: Zu den Gewerbetreibenden gehörten in Kenzingen 1845:
Apotheker
1
Lichterzieher
3
Schmid
4
Barbier
5
Maurer
8
Schneider
11
Bäcker
11
Mezger
5
Schuhmacher
17
Bierbrauer
3
Müller
1
Uhrenmacher
1
Dreher
2
Nagelschmid
2
Wagner
5
Färber
2
Oeler
2
Ziegler
2
Gärtner
2
Gerber
1
Zimmermann
5
Glaser
2
Hänfner
10
Anstreicher
2
Hafner
3
Kammacher
1
Pflästerer
2
Handelsleute
6
Kaminfeger
1
Blechner
1
Hutmacher
1
Säckler
1
Bleicher
1
Korbmacher
1
Sattler
2
Wasenmeister
1
Küfer
5
Seiler
5
Schreiner
8
Kübler
1
S child-Kranzwirthe
11
Steinhauer
1
Leinenweber
27
Schlosser
3
Quelle: Zusammenstellung von Decan Dischler, 27.10.1845, aus dem Nachlass von Franz Sales
Meyer, 2022, Stadtarchiv Kenzingen.
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