Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 158
(PDF, 79 MB)
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Hier waren kleine Häuser mit einer Grundfläche von etwa 5 x 5 m an die
Mauer angebaut. Diese kleinen Häuser entsprechen der Bebauung entlang der
Schwabentorstraße und Alte Schulstraße.

Der Verlauf der inneren Stadtmauer vom Niedertor aus nach Westen ist weniger
problematisch. Sie beginnt im Haus Hauptstraße 4 und zeichnet sich dann anhand
der Südgrenze der Häuser Unterer Zirkel 3-17 und dann anhand der ehemaligen
Klostermauer deutlich ab. Südlich der Eisenbahnstraße nehmen die Häuser
Roßmarktstraße 2-8 mit ihrer Westseite den Verlauf der Stadtmauer auf.

Und schließlich bilden die Nordseiten der Häuser Mühlestraße 2-8 und die
Südseiten von Mühlestraße 10+12 sowie von Metzgerstraße 17-31 den Verlauf
der ehemaligen, inneren Stadtmauer ab. Noch unklar ist der exakte Verlauf im
Bereich der Westecke zum Mühlkanal hin.

Nachdem der Verlauf der Stadtmauer zwischen dem Niedertor und der
Schwabentor Straße geklärt ist, erhebt sich die Frage nach der Breite des inneren
Stadtgrabens. Der Weg Oberer Zirkel entspricht dem ehemaligen Weg direkt
an dem Graben entlang. Seine südliche bzw. westliche Begrenzung entspricht
demnach der äußeren Grabengrenze. Am Niedertor konnte die Breite des Bereichs
zwischen den Gräben durch die archäologischen Grabungen mit 14 m angegeben
werden. Auf dem ältesten Stadtplan von Kenzingen - den sogenannten Harscher-
Plan - von 1779 sieht man dort, wo der innere Stadtgraben verlief, Gärten. Ob
dies bedeutet, dass der Stadtgraben zu diesem Zeitpunkt schon vollständig verfällt
war, kann auf dieser Grundlage nicht entschieden werden. Von anderen Städten
ist bekannt, dass die nur wenig verfullten Gräben in Friedenszeiten als Gärten
genutzt wurden.

Zwischenbereich und äußere Stadtumwehrung

Der äußere Stadtgraben wurde von den Grabungen zwar nicht erfasst. Doch
ergaben sich bei der Auswertung der Grabungen weiterreichende Anhaltspunkte,
die neue Erkenntnisse zum äußeren Graben ermöglichen.

Der Graben, in dem heute die Kleine Elz auf drei Seiten (Südosten bis Nordwesten)
der ehemaligen Altstadt verläuft, wird bislang als äußerer Stadtgraben angesehen.
Dies ist zum Teil sicherlich richtig. Doch ist dieser Graben heute mit einer Breite
von etwa 4 m im Vergleich zu den äußeren Stadtgräben anderer Städte deutlich
zu schmal. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass der ursprüngliche
Graben ehemals deutlich breiter war. Geht man davon aus, dass die Außenkante
der heutigen Kleinen Elz der alten Außenkante des äußeren Stadtgrabens
entspricht, kommt man auf ein Maß von 13-15 m für den ehemaligen äußeren
Graben. Diese Breite ist auch deshalb überzeugend, weil sie in etwa der Breite
des inneren Stadtgrabens entspricht. Bei einer Baubeobachtung im Mai 2022 im
Bereich der Klostergasse wurde ein Abschnitt der äußeren Stadtmauer erfasst. Sie

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