Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 162
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Kostbares Erbe in kirchlicher Treuhandschaft

Norbert Ohler

Christlichen Gemeinden sind wertvolle Güter anvertraut. Als Teil des kulturellen
Erbes der Nation werden Kathedralen und Klosteranlagen vom Staat geschützt.
Ein großer Teil des Erbes ist jedoch kaum bekannt. Aufgeweckte Ministranten
und ein neuer Pfarrer haben mancherorts erstaunliche Funde gemacht - auf dem
Dachstuhl der Kirche, im Keller, in einem alten Schrank, in den Standesbüchern
für Taufen, Trauungen und Sterbefalle... Dem fast unscheinbaren Teil unseres
Erbes und dessen Bewahrung gilt die folgende Skizze.

Der Kirchenschatz

Einzelstücke sind kostbar wegen ihres Materials und/oder wegen ihres Alters,
ihres künstlerischen und historischen Wertes; einige seien beispielhaft genannt:
Aus edlen Metallen gearbeitete Kelche, aus Messing geformte Leuchter. Dazu
kommen Bücher mit Lesungen aus den Heiligen Schriften und mit Gebeten, sowie
Kleidung, die während der Gottesdienste getragen wird. Zum Kirchenschatz
gehören Altäre und Tabernakel, Bilder, Skulpturen und farbige Fenster, auch
der ,Himmel' für die Prozession, Fahnen und Fastentücher, Chorgestühl, Bänke
und Kanzel, Glocken, Orgel und manches mehr. Feld-, Flur- und Wegkreuze,
Zeugen ferner Geschehnisse, bleiben wegen verwickelter Besitzverhältnisse
oft unbeachtet, verdienen aber ebenfalls Beachtung, wie auch Bildstöcke und
Lourdesgrotten, Grabkreuze und Grabstätten auf Friedhöfen.

Bedroht von Zerstörung - und der Neuordnung der Diözese

Verluste durch Naturereignisse (Brand, Erdbeben, Wasser, u.a.), Bilderstürmer,
Unachtsamkeit, Vandalismus und Veruntreuung gehören zu den Begleitern der
Kirche durch die Zeit. Seit Jahrhunderten verlangt deshalb das Kirchenrecht, die
Bestände zu verzeichnen1. Inventare müssen vorliegen, wenn mit der Versicherung
ein Schaden zu regulieren ist. Mangels Zeit und Interesse unterbleibt oft (?) die
Überprüfung und Aktualisierung der Bestandsaufnahmen. Dabei sollten diese
vorliegen, wenn im Jahr 2030 (?) die gut 1000 Pfarreien der Erzdiözese Freiburg
in etwa 40 neuartigen Großpfarreien aufgehen sollen. Der Verlust von etwa 96
Prozent der eigenständigen Pfarreien, viele davon älter als die Erzdiözese, wird
dazu nötigen, wertvolles Kulturgut zu vernichten2.

Gefragt ist die Initiative von Kleingruppen

Der Autor möchte werben: Amateure und pensionierte Profis - verstanden
als Liebhaber von Geschichte, Kunst, Handwerk, Gewerbe... - mögen sich

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