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So wurde zur Figur einer Maria aus einer
Anbetung des neugeborenen Christuskindes
den Staatlichen Museen zu Berlin
m
(Skulpturensammlung
Kunst
und Museum
Byzantinische
die vormals
zur
für
Bode-Museum)17,
Sammlung von Richart
Oertel (1865-1943) in München gehörte, im
Versteigerungskatalog seiner Kollektion von
1913 als Herkunft notiert: „Wahrscheinlich
aus dem Kloster Wonnenthal bei Kenzingen,
Kr. Freiburg", die wohl auf Oertel selbst
zurückgeht18.
Auch für die Figur eines Hl. Johannes
Evangelista im Augustinermuseum in Freiburg
i.Br. (Abb.2)19, welche 1914 vonJ. Durchlacher,
Kippenheim20, mit dem Hinweis, dass sie aus
Kenzingen stamme, erworben worden ist, wurde
eine Herkunft aus der Zisterzienserinnenabtei
geltend gemacht. Laut Mitteilung von Anton
Wild, Emmendingen21, sei ihm von Landrat
a.d. Lothar Mayer berichtet worden, „daß ein
Gerichtsvollzieher aus der Familie Leberer
im letzten Jahrhundert die Figuren der Zwölf
darunter eine Johanne sfisur. die
Apostel,
dem
eine Johannesfigur,
aus aem Kloster Wonnenthal stammten,
erworben" habe. „Die Johannesfigur sei in das
Augustinermuseum, die anderen Figuren nach
Bayern gekommen". Die daraufhin von Wild
Abb. 2: „Hl. Johannes Evangelista",
um 1500. Freiburg i.Br., Augustinermuseum
..
befragte Ehefrau des ehemaligen Bürgermeisters
Camill Leberer habe ihm dazu berichtet: Gerichtsvollzieher Konrad Bader
(*25.11.1806), ein Urgroßvater ihres Mannes hätte „mehrfach Wertgegenstände
aus dem ehemaligen Kloster Wonnenthal erwerben können bzw. pfänden müssen.
Sein Haus am Kirchplatz mit wertvollen Einzelstücken sei von seinem Sohn Karl
(*01.09.1845) übernommen worden. Dessen Töchter (Josephine [* 17.02.1884],
Luise, Maria) hätten die Figur für 200 M an den „Geißekahn", einen Viehhändler
aus Kippenheim verkauft.
Die heute außerhalb der Kirche St. Laurentius aufbewahrte Figur einer stehenden
Madonna, welche im Jahr 1912 durch den Katholischen Stiftungsrat erworben
worden ist, soll ebenfalls „aus dem Kloster Wonnenthal" stammen (Abb. 3)22.
Zumindest war dies die Angabe jener namentlich nicht genannten Frau, welche
die Figur der Kirchengemeinde zum Verkauf angeboten hatte.
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