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Abb. 12: „Madonna", um 1420/1430;
Hecklingen, Pfarrkirche St. Andreas.
Andachtsbild. Die Geschlossenheit
des Umrisses, die gerade Haltung
sowie die straffe, sich eng an den
Kern anschmiegende Faltengebung
sprechen für eine Entstehung am
Ende des „weichen Stils" um
1420/1430.
Bei der zweiten Skulptur handelt
es sich um ein auffallend kleines
Vesperbild der Jahre um 1500,
das in moderner Zeit mit einer
Fassung
welche -
stark verfälschenden
versehen worden ist,
insbesondere was die Versilberung
des Marienumhanges betrifft -
die Wirkung der Gruppe stark
beeinträchtigt (Abb. 13)83. In der
Gestaltung und der Lagerung des
Leichnams Christi zwar sichtlich
anders konzipiert als die Pieta aus
Amoltern.
doch eine
weist die Hecklinger
Reihe verbindender
Gemeinsamkeiten mit dieser auf.
Beide Werke stehen nicht nur in
ihrer bescheidenen Qualität auf
einer Stufe - bei der Christusfigur
stieß der Schnitzer jeweils an
seine darstellerischen Grenzen -,
sondern zeigen auch spezifische
Übereinstimmungen in der Machart,
man vergleiche nur die über den
Kopf gelegten Umhangtücher,
den Typus des Mariengesichtes,
die Bildung des Lendentuches
mit Dreieckformen oder in die am
Boden aufliegenden Gewandsäume
mit Faltenwellen. Insofern spricht
einiges dafür, dass beide Arbeiten
vom selben Schnitzer stammen
könnten, auch
sich dies
Abb. 13: „Pieta", um 1500; Hecklingen.
Pfarrkirche St. Andreas.
wenn
nicht mit Bestimmheit sagen lässt.
Insgesamt gesehen dürften mit den
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