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Resume
Das Kenzinger Bannkreuz ist in seiner symbolkräftigen Ausgestaltung ein
einzigartiges Monument des mittelalterlichen Stadtrechts. Seine Bedeutung
wird ersichtlich wenn man die umfassende Darstellung der Kunstdenkmäler
des Großherzogtums Baden einer näheren Betrachtung unterzieht14. So
findet sich in den zahlreichen Abbildungen des landesweit penibel erfassten
historischen Bestandes kein mit Kenzingen vergleichbares Steinkreuz, auch
kein weiteres Bannkreuz.
In dieser Hinsicht ist die kurze Notiz am Schluss der 1904 publizierten ausfuhrlichen
Beschreibung der Kenzinger Altertümer bemerkenswert: „Gegenüber der
Scheidet 'sehen Brauerei findet sich eine Reihe jetzt ziemlich im Boden steckender
einfacher Steinkreuze, die sogenannten Eidsteine, die zur Bezeichnung der Grenze
dienten, bis zu welcher gewisse Verbrecher verfolgt werden durften (?) ".
Korrekterweise hat der Herausgeber diese Darstellung mit einem Fragezeichen
versehen. Aus heutiger Sicht kann man diese Steine als Fragmente des Bannkreuzes
von 1350 ansehen, das dann 1919 wieder in seiner ursprünglichen Form
zusammengesetzt und an seinem angestammten Platz aufgestellt wurde. Hierfür
spricht die auf dem Denkmal erkennbare Jahreszahl der Restaurierung (Abb. 9).
Anmerkungen / Quellen
1. Hauler, die Pforte Heft 1 1981 S. 15.
2. Treff eisen, Geschichte der Stadt Kenzingen Bd I, 1998, S. 52.
3. Heinrich Maurer, Geschichte der Stadt Kenzingen, Schau-ins-Land 7, 1880, S. 68.
5. Schreiber, Urkundenbuch der Universität Freiburg 1828 S.393, 513 ff.
6. J. Bader, Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts, Altertums und Völkerkunde von
Freiburg 1882 BdlS. 309.
7. Brockpähler Wilhelm: Steinkreuze in Westfalen 1963 S. 134 - 136.
8. Münzer: Waldkircher Pröbste, Schauinsland Bd 33, 1906, S. 76.
9. Andreas Haasis-Berner, Johannes Lauber: Die Galgen von Schliengen, zur Hochgerichtsbarkeit im
Markgräfler Land, Das Markgräfler Land Bd 2020 S. 100.
10. Konrad Kunze: Himmel in Stein, Herder Verlag, 2014, S. 132.
11. Kirschbaum u. W. Braunfels, Lexikon d. ehr. Ikonographie, Rom, Frbg, Basel, Wien 1968 - 76, S. 212.
12. Symbolfibel, Johann Stauda Verlag Kassel, 1981, S. 88, 126.
13. Konrad Kunze: Himmel in Stein, Herder Verlag, 2014, S.59.
14 Kraus, Franz Xaver: Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, Bd. 6, Tübingen und Leipzig,
Verlag von J.C.B. Mohr 1904
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