Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 231
(PDF, 79 MB)
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Bericht über das Leben unserer Sr. Ambrosia Engler
aus Kenzingen OSB

Missions-Benediktinerinnen von Tutzing

Ein erlebnisreiches Leben und die „Fülle der Jahre" konnte unsere Schwester
Ambrosia in die Hände ihres Schöpfers zurücklegen, als sie am 29. Mai 1980 still
in die Ewigkeit hinüberschlief. Vieles an Aufgabe und Verantwortung, an Last
und Leid des Lebens ist ihr im Verlauf ihres langen Lebens von Gott aufgebürdet
worden, und stets hat sie mit Bereitwilligkeit und Gottvertrauen den Anruf Gottes
zu beantworten versucht.

Karoline Engler wurde am 28. Januar 1895 in Kenzingen/Baden als drittes Kind
des Seilers Ambros Engler und seiner Frau Maria, geb. Urban geboren. Die
Familie hatte fünf Kinder; der einzige Sohn blieb in Russland, nach ganz kurzer
Soldatenzeit wurde er im März 1915 als vermisst gemeldet, zum großen Kummer
des Vaters, der in ihm den Nachfolger für sein Geschäft verlor. Die Mädchen
sollten nach des Vaters Willen zu tüchtigen Hausfrauen erzogen werden. So kam
Karoline nach den 8 Volksschuljahren und einem Jahr Fortbildungsschule für
2 Jahre in eine Nähschule.

Schon recht bald danach nahm sie, 19jährig, von Elternhaus und Geschwistern
Abschied und trat am 3. März 1914 in Tutzing ein. Im darauffolgenden Winter
durfte die glückliche Postulantin mit 11 Gefahrtinnen in Wessobrunn einen
Kurs für „Hilfslehrerinnen in Afrika" beginnen, den Sr. Clodesindis leitete. Sie
schreibt dazu: „Auch liebe Mutter Birgitta weilte gesundheitshalber den Winter
über in Wessobrunn, dazu einige altehrwürdige Mitschwestern. Das war einzig
schön!!!" Dieses Glück nahm aber ein rasches Ende, da der Kurs wegen des
Krieges abgebrochen werden musste. Die Postulantinnen kehrten nach Ostern ins
Mutterhaus zurück, und mehrere, darunter auch Karoline, bereiteten sich durch
einen kurzen Krankenpflegekurs auf den Kriegseinsatz vor. Am 15. Oktober
1915, machten sich Sr. Dorothea, Sr. Agnella, Sr. Aloysia und die Postulantinnen
Karoline Engler und Emma gleich auf die Reise nach Galizien, wo sie zunächst
in einem Seuchen-Lazarett tätig waren und dann in Lemberg und zuletzt in Kolm
verwundete und kranke Soldaten pflegten.

Am 28. August 1917, während eines Heimaturlaubes, erlebten die beiden
Postulantinnen eine große Freude: sie wurden eingekleidet und kehrten am
folgenden Tag als Sr. Ambrosia und Sr. Coelestina nach Kolm zurück. Als im Januar
1919 endlich auch für sie die endgültige Heimkehr aus dem Krieg kam, konnten
sie, nach gründlicher Erholung, im März das kanonische Noviziat beginnen. Am
19.3.1920 legte Sr. Ambrosia ihre erste Profess ab, wurde danach als Pförtnerin
eingesetzt und durfte zusammmen mit einigen Mitschwestern den angefangenen

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