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Rheinbrücke Breisach
Im Mittelalter lief der Hauptverkehr im Rheintal schwerpunktmäßig auf der linken
Rheinseite. Das hatte mehrere Gründe. Die dortige Straße verband auch durchgehend
alle Bischofssitze von Chur über Konstanz, Basel und Straßburg sowie alle weiteren
bis nach Köln. Altenbreisach, Breisach, hatte dabei eine wichtige Funktion. Noch
im Hochmittelalter war dort die einzige feste Brücke über den Rhein zwischen Basel
und der Nordsee (Abb. 7). Unterhalb Breisachs gab es nur noch Bootsfahren, später
bestenfalls Schiffsbrücken, auf denen der Rhein überquert werden konnte. Alle
nördlich gelegenen Brückenbauten sind jüngeren Datums, etwa jene in Strassburg
über 120 Jahre (Baubeginn 1388)21. Die für Burkheim, Limburg und Weisweil später
bekannten Rheinfahren konnten indes mit der Bedeutung eines festen Übergangs
nie konkurrieren. Die Brücke in Breisach ist bereits sehr früh nachgewiesen. Bereits
bei den Römern wird bei Breisach eine Brücke erwähnt22.
Abb. 7: Schiffsbrücke in Breisach, ca. 1930-er Jahre. Die Postkarte zeigt die alte Stadt Breisach
und im Vordergrund die bis Ende der 1930-er Jahre bestehende Schiffsbrücke (Pontonbrücke).
Ansichtskarte aus Sammlung Michael Freier, 1930.
Für Kenzingen ist dies besonders ab der Zeit der zweiten Zugehörigkeit zum
Hause Habsburg (1427) von Bedeutung. Im Jahre 1491 wurde Ensisheim Sitz
der Verwaltung der habsburgischen Vorlande im Elsaß, im Breisgau, im Aargau,
sowie am Bodensee. Es war somit die Regionalhauptstadt und eine gute und
direkte Verkehrsanbindung dorthin war fortan wichtig.
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