Freiburger historische Bestände - digital

Das ganze Verkehrswesen im Großherzogtum wurde zentral neu geplant und
wichtige Straßen wurden nach französischem Vorbild als von Ingenieuren
geplante Bauwerke zu „Chausseen" ausgebaut oder vielfach neu errichtet.
Dabei entstanden neuzeitliche Verkehrsbauwerke, die im Unterschied zu ihren
Vorgängerbauten, nach unserem heutigen Verständnis erstmals seit der Römerzeit
wieder Straßen sind.

Dazu gehört, dass die Straße einen festen, belastbaren Unterbau hat. Das Erdreich
wird ausgehoben und beginnend mit grobem Material in der Tiefe wird die Straße
schichtweise aufgebaut. Nach oben hin wird jeweils feineres Material eingesetzt.
Jede Schicht wird für sich durch Stampfen verdichtet. Die oberste Schicht, die
Fahrbahndecke ist gewölbt, damit das Regenwasser zur Seite hin ablaufen kann
und die Fahrbahn besser vor Erosion geschütz ist. Wo nötig wird die Straße
auf einem Damm erbaut, fast immer hat sie seitlich einen Graben zur weiteren
Ableitung des Regenwassers, den Chausseegraben. Steigungen / Gefalle werden
gemildert (Abb. 8).

Abb. 8: An vielen Stellen in und rund um Kenzingen finden sich Wege, die uns einen guten Eindruck
einer alten Landstraße vermitteln. So wie hier an der Gemarkungsgrenze zu Riegel auf dem
„Alten Riegeler Sträßle" westlich der Bahn. Foto: Michael Freier, 2020.

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